
Wucher! Fremdsprachen zu teuer
#1
Guest_Gast_*
Geschrieben 14. Januar 2006 - 16:26
die Tatsache, dass Fremdsprachen bei der
Charaktererschaffung zum gleichen Preis wie
alle anderen Fertigkeiten zu haben sind, macht das
Aufstellen von Akademiker-Charakteren mitunter
schwierig. Beispiel: Ich bastel mir einen katholischen
Theologen. Also Latein, Altgriechisch und Hebräisch
sollte er schon anständig können - jeweils mindestens 50% also. Dann noch Italienisch, das er während seiner
Zeit in Rom gelernt hat 75%. So, und als echter Akademiker kommt der fromme Mann an Englisch und Französisch wohl kaum vorbei. Da wir aber bescheiden sind: jeweils 25%. Eigentlich reicht das hinten und vorne nicht, und trotzdem müssen wir an dieser Stelle feststellen, dass kaum noch Punkte für andere Fertigkeiten übrig sind!
Daher handhabe ich es derzeit so, dass bis zu einem
Wert von 51% die Fremsprachen zum halben Preis erworben werden können. Wie handhabt ihr es? Hättet
ihr da andere tolle Vorschläge!
#2
Guest_Black Aleph_*
Geschrieben 14. Januar 2006 - 16:33
Bei mir läufts so:
Charaktere untereinander: Filmrealität. Sie verstehen sich ohne Sprachbarierren.
NSC oder Handout gegen Charakter: Bei NSCs kann man noch n Auge zudrücken, bei Handouts zählt das, was die Chars auch können.
Charaktergenerierung: Wenn mir ein Char glaubhaft erzählen kann, dass er mal in Uruquai in der Entwicklungshilfe war, dann kriegt er auch ein paar Bonuspunkte.
#3
Geschrieben 14. Januar 2006 - 16:37
Immerhin lernt man eine Sprache ja nicht mal so eben bei, wie viele mit Schulenglisch oder Französisch sicher nachvollziehen können.
Eventuell würde ich einen kleinen Bonus auf Sprachen gleicher Familie oder so einführen. Wenn er z.B. schon Latein kann, könnte das seinen italienisch-Wert vielleich tum 5% erhöhen oder so etwas.
Aber nur weil Sprachen vielleicht im Spiel wenig gewürfelt werden (es sei denn, du lie?t dauernd was), sind sie dennoch nicht gegenüber anderen, vielleicht "nützlicheren" Fähigkeiten abzuschwächen.
Auf das Studium von Sprachen zumindest um sie gut zu beherrschen, verwenden Akademiker einen Haufen Zeit. Und 50% in latein und hebräisch halte ich für einen Theologen noch weitaus zu gering, immerhin mu? er sich mit sehr alten und sehr verschieden geschriebenen Werken befassen.
Was braucht dein Theologe denn noch für Fertigkeiten? Eine Waffe wird er ja kaum bedienen und handwerklich muss er auch nicht geschickt sein, oder?
Rollenspieler in und um Düsseldorf treffen sich hier:
#4
Geschrieben 14. Januar 2006 - 17:02
Original von Black Aleph
Wäre sinnvoll. Dem Punkt sollte sich mal die Cthulhu-Redaktion annehmen.
Wenn Du Chaosium überredest, uns alle Rechte an Call of Cthulhu zu übertragen, können wir gerne viele schöne Dinge machen. Solange wir aber Lizenznehmer sind, sind wir an die Vorgaben gebunden.

Frank
#5
Guest_Gast_*
Geschrieben 14. Januar 2006 - 17:56
2. aber, ich denke Synapscape ist da tendenziell nicht so weit ab vom Schuss: eine Sprache richtig gut zu lernen, kann (je nach Verwandtschaftsgrad zu anderen, bereits bekannten) ganz schoen zeitraubend ausfallen.
Und 3., was bei den Sprachfertigkeiten von Akademikern leicht mal untern Tisch faellt: eine Sprachfertigkeit hat noch nicht unbedingt mit der Fertigkeit zu sprechen zu tun. ZB, was hat es denn nun wirklich mit den bereits angesprochenen Schul-Sprachen auf sich? Jemand, der ein ordentliches Latein-Abi hingelegt hat, war zu dem Zeitpunkt sicherlich in der Lage, einen Text von sagnwirmal Ovid (nich ganz so simpel wie Caesar

Phil Maloney, heut mal wieder vom andern Computer
(ist eigentlich einigen Aspekten der alten Fertigkeit "Linguist" gar nicht so abgeneigt... aber sie bot einfach zu viele Moeglichkeiten zum Schindluder, und die Bezeichnung an sich ist ja sowieso irrefuehrend.)
#6
Guest_Kairos_*
Geschrieben 14. Januar 2006 - 18:23
das problem liegt an einem anderen punkt: dem prozentersystem des brp (in der form wie es uns vorliegt) und das, frank hat es schon gesagt, wegen der lizenz von chaosium auch nicht geändert werden kann. andere systeme, von traveller und d20 weiss ich es, bieten für solche probleme andere lösungen an.
#7
Guest_Gast_*
Geschrieben 14. Januar 2006 - 18:25
Wenn man den 13.Krieger gesehen hat, weiss man doch, das man Fremdsprachen innerhalb von ein paar Wochen/Monaten perfekt beherrschen kann, wenn man bloss ganz genau zuhört!!!

Es grü?t...
Raven Unbekannt
#8
Guest_Gast_*
Geschrieben 15. Januar 2006 - 15:12
Original von Synapscape
Was braucht dein Theologe denn noch für Fertigkeiten? Eine Waffe wird er ja kaum bedienen und handwerklich muss er auch nicht geschickt sein, oder?
Credit Rating, Library Use, History, Psychology, Persuade
und ggf. Occultism. Zudem könnte man Theology als zusätzliche Fertigkeit einführen. ...und, wie Du bereits festgestellt hast, sind 50% bei den alten Sprachen wirklich nicht gerade prall! Naja, irgendwie geht es auch mit den herkömmlichen Regeln... ...aber eben nicht gut!
#9
Geschrieben 15. Januar 2006 - 15:27
Was hat z.B. ein Theologe, der offenbar die meiste Zeit seines Lebens mit dem Studium von Büchern verbracht hat, mit Psychologie zu tun?
Oder ?berzeugen? Bei einem Missionar oder Priester könnte man das verstehen aber ein Religionswissenschaftler?
Wen due Theologie als Wissenschaft einführst, brauchst Du meiner Meinung nach Okkultismus nicht mehr, denn die ?berlappungen in den okkutlen Bereich sollten mit profunden Theologiekenntnissen völlig abgedeckt sein.
Aber selbst mit all diesen Fertigkeiten wirst du mit entsprechend hoher Bildung und Intelligenz doch schon ziemlich weit kommen.
Vielleicht kannst Du die "alten Sprachen" ja angeregt durch Phil Maloney's Vorschlag zu einer einzigen Fertigkeit zusammenfassen: "alttestamentarische Sprachen" oder so, die der Charakter halt nicht flie?end sprechen aber eben lesen und übersetzen kann. Darunter fällt dann Alt-griechisch, Hebräisch, vielleicht Aramäisch oder sowas.
Ansich bietet die Charaktererschaffung für jeden Charaktertyp genug Punkte, um ein professioneller Vertreter seines jeweiligen Berufsstandes zu werden. Nur möchte ich noch einmal betonen, dass einige Berufsstände vielleicht nicht unbedingt über so abenteuer-kompatible Wissensstände verfügen. Ein Theologe ist eben ein Theoretiker, der sicher nützlich ist, wenn es darum geht, alte Schriften zu lesen, aber darüber hinaus wird er einfach keine weiteren professionellen Kenntnisse haben. Die Erschaffung bei Cthulhu unterscheidet ja auch ganz treffend zwischen Berufsfertigkeiten und Hobby-Fertigkeiten.
Entsprechend hohe Werte in Wissenschaften oder Sprachen repräsentieren ja auch eine lange Befassung mit dem Thema. Werte über 90 stellen sicherlich en Knntnisstand eines Professors dar. Der Priester z.B., der vielleicht ein paar Semester studiert hat, wird aber auf keinen Fall so gute Werte haben, dafür aber eben vielleicht ein paar Kenntnisse in Psychologie und ?berzeugen.
Es kommt sicher drauf an, WAS für einen Theologen du spielen willst. Ein Theologiestudent im ersten Semester anz andere Werte. Niedrigere in den Sprachen und der Wissenschaft selber, aber dafür vielleicht noch eher Krperliche aus der Zeit des Schulsports oder sogar Waffenfertigkeiten, die er im Kieg erlernt hat.
Erschaffst du aber einen Thologieprofessor, der vor 60 jahren vielleicht als junger Mann im Krieg war, wird dieser keine Waffenfertigkeiten mehr haben 8alles vergessen), dafür aber um so besser die Sprachen und die Theologie beherrschen.
Einen tausendsassa zu erschaffen ist ja nicht Zweck der Regeln und ich finde die Gewichtung der Sprachen auf eine möglichst umfassend die Berufe abbildende Charaktererschaffung nicht übertrieben. Anders ist es, wenn man versucht, möglichst das Maximum aus den Werten herauszuholen und die Sache "spieltechnisch" angeht.
Rollenspieler in und um Düsseldorf treffen sich hier:
#10
Geschrieben 15. Januar 2006 - 16:54
(Ich könnte das schon konkreter erzählen, aber wieso hab ich das Gefühl, dass in diesem Forum noch ein paar Leute ganz ähnliche Fälle kennen?)
#11
Geschrieben 16. Januar 2006 - 16:28
Aber so etwas sind natürlich auch Extremcharaktere und man muss bedenken, dass das Cthulhu-Regelwerk auch andere Fälle abdecken sollte.
Wenn man etwa bedenkt, dass im gro?en Amerika eigentlich kaum einer eine Zweitsprache spricht, wenn er nicht in der Nähe zu spanisch- oder französischsprechenden Gebieten lebt. Klar, warum auch, er spricht die Weltsprache ja schon...
White Wolf haben das bei der neuen WoD in den Errata sogar so gehandelt, dass sie Sprachen im Nachhinein mit einem Model versehen haben, dass den Erwerb für europäische Charaktere etwas billiger macht :-)
Auf der anderen Seite hast du da Dinger wie die Finnen, von denen zumindest nach der letzten Statiststik der Durchschnitt irgendwie drei bis fünf Sprachen kann.
Aber ein Regelwerk ist immer Kompromiss und wie andernorts schon mal gesagt, Sprachen sind dabei an Teil, der schwer wirklich glaubhaft abzudecken ist...
Gru?,
Thomas
#12
Geschrieben 16. Januar 2006 - 16:37
Dann hat dein Prof bei den Attributen einfach gut gewürfelt. :-)
Mit entsprechend hoher Bildung und Intelligenz kann man ja auch im Cthulhusystem einiges an Fertigkeitspunkten "schinden".
Rollenspieler in und um Düsseldorf treffen sich hier:
#13
Geschrieben 04. März 2007 - 19:53
Discord-Server: Rollenspiel in Berlin
#14
Geschrieben 04. März 2007 - 23:35

Ich gebe meinen Spielern immer freie Hand, so viele Punkte zu verteilen, wie sie wollen. D.h. ich halte mich nicht an die Regelvorgaben, sondern lasse den Spielern freie Hand. Das führt a) manchmal zu uneinsichtigen Charakterkonzepten, aber solche Spieler spielen nicht lange mit uns und

Auch denke ich, dass CoC keine Charaktere spielen lässt, die nach dem Aufbau-Und-Besser-Werden-Prinzip funktionieren. Die Erlebnisse der Charaktere sind nicht dazu geeignet, deren Fähigkeiten und Kenntnisse zu verbessern. Das Gegenteil ist bei mir der Fall (Ja, in meinen Spielrunden kann man massiv Fertigkeitswerte verlieren! Dazu soll noch erwähnt werden, dass ich absolut nicht einsehe, warum ein Fertigkeitswert von 50% durch eine einzige gelungene Anwendung im Abenteuer geseigert werden darf...)
Daher schadet es nicht, wenn zu Beginn eines Abenteuers starke Charaktere zu finden sind. Dazu kommt, dass die einzelnen Fertigkeiten nicht ausbalanciert sind (Sind sie selten) "Ikebana" oder "Kochen" auf 70% wird in einem Abenteuer keineswegs so wichtig werden wie "Verborgenes Erkennen" auf diesem Fertigkeitswert.
Sprich, fühl sich frei!
[Zu den Sprachen sei noch zu sagen und eigentlich ist es vollkommen unichtig

Hebräisch als Sprachen werden vor allem in der akademischen Theologie dazu benutzt, unter Zuhilfenahme diverser Lexika das AT zu übersetzen. Das macht heut zu Tage kaum ein Gemeindepfarrer, katholische Pfarrer schon mal fast gar nicht wegen unterschiedlicher Ausbildung. Vor 80-100 Jahren konnten das auch nur die universitär Gebildeten. Katholische Pfarrer wiederum sollten in den 20er Jahren vor allem Latein als Fremdsprache haben - hier reicht aber ein Wert von 25% aus, da es meist ums gelesene Wort geht und Kirchenlatein erfreulich simpel ist. Und die Verwandschaft zwischen Latein und Italienisch ist erfreulich gro?.
Griechisch ist wiederum eher für Wissenschaftler oder sie auf die Bibel fixierten Evangelischen interessant - was nicht hei?en soll, dass es hier auch nicht sehr begabte Katholiken gibt.
#15
Geschrieben 07. März 2007 - 08:48
Könnte man nicht vielleicht einfach einen Band nur mit Hausregeln machen, ähnlich dem Unearthed Arkana für D&D?Original von Frank Heller
Original von Black Aleph
Wäre sinnvoll. Dem Punkt sollte sich mal die Cthulhu-Redaktion annehmen.
Wenn Du Chaosium überredest, uns alle Rechte an Call of Cthulhu zu übertragen, können wir gerne viele schöne Dinge machen. Solange wir aber Lizenznehmer sind, sind wir an die Vorgaben gebunden.![]()
Frank
Discord-Server: Rollenspiel in Berlin
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