Gespielt wird das Abenteuer mit insgesamt vier Spielern, deren Charaktere sich in Kairo auf die Suche nach Mumia machten.
Die Helden sind:
- Fred G. Pequin (64) - ein todkranker ehemaliger Offizier der U.S.Army und seine Freunde
- Dr. William J. Kane (57) - Oberarzt der Inneren Medizin,
- Preston G. Wilks (35) - ehemaliger Offizier der Navy,
- Leo J. Frost (56) - ehemaliger Botschafter
wie zu sehen ist: der Altersdurchschnitt ist ziemlich hoch und alle (bis auf den Oberarzt ) haben schon für ihren Lebensabend ausgesorgt. Eine weitere Gemeinsamkeit sind die G´s und J´s (damit sie sich GeeGee und JayJay nennen konnten).
Part 1
Die Charaktere kamen in Kairo an und wurden ob ihrer Erwartungen an den Orient ein wenig enttäuscht, zu europäisch war dieser Teil der Stadt. Sie fuhren mit dem Taxi ins Hotel und machten so die Erfahrung mit den hiesigen Taxi-Fahrern, der sie ein wenig in der Weltgeschichte umherkarrte um das Taxi-Geld zu erhöhen (am Ende erhielt er exorbitant zu viel Geld, der Lernprozess begann an dieser Stelle).
Als sie im Hotel selbst alles weitere geklärt hatten, besprachen sie ihr weiteres Vorgehen- zuerst wollte man ins Ägyptische Museum fahren um dort mehr über Mumien zu erfahren. Gesagt- getan. Sie fanden einen netten Mitarbeiter namens Reda Shafi, der ihnen alles Wissenswerte erzählte, jedoch verstummte als sie ihm gegenüber Mumia erwähnten. Etwas überrumpelt suchten sie sich einen neuen, diesmal europäischen Mitarbeiter und fanden ihn in Gestalt von Andy Randell (oder Andy Randy). Auf Anfrage brachte er sie in die angeschlossene Bibliothek, da Dr. Kane über ägyptische Medizin recherchieren wollte. Während er sich über ein paar Bücher beugte, musste er hin und wieder, ob der Märchen die er las, kichern.
Während dessen gab Andy ihnen ein paar gut gemeinte Ratschläge zur Stadt selbst (nicht zu vergessen den Tipp auf die Tanzbar "Al-Sharif"). Auch verwies er auf den Khan el-Khalili, dort würde man alle möglichen Waren und Substanzen erhalten. Während der ganzen Aktion musste ihr angemieteter Taxi-Fahrer draußen stehen (dank der Feilschen-Künste von Mr. Frost). Jedoch war die Länge des "Wartens" nicht ausgehandelt worden, weswegen es eigentlich niemanden überraschen dürfte, dass der Taxi-Fahrer während der nächsten Fahrt in eine Seitenstraße abbog und dort zum Stehen kam- nicht zu vergessen das halbe Dutzend Straßenkinder mit ihren Steinen und Schleudern. Der Araber konnte den Charakteren sehr schnell klar machen, dass er mehr Geld für diese Dienste haben wollte, die Charaktere sahen das anders (in dieser Szene hätte man meinen können, einen Haufen unsensibler Texaner im Auto zu haben).
Als der Fahrer ausstieg und mit einer kurzläufigen Pistole rumfuchtelte, fühlten sie sich schließlich doch bedroht- die Fahrt ging erst weiter, nachdem Mr. Frost weiterhin verhandelte und dem Fahrer mehr Geld in die Hand drückte. Sie fuhren gerade auf der Hauptstraße, als es dem sterbenskranken Fred zu viel wurde- niemand würde ihn einfach bedrohen und damit ungeschoren davonkommen: während der Fahrt verpasste er dem Fahrer einen deftigen Schlag ins Gesicht, dicht gefolgt von Mr. Wilks, der die Situation nutze und dem Araber von hinten eine verpasste.
Endergebnis: Das Taxi raste in ein parkendes Auto hinein, die Insassen stiegen aus, Fred zerrte den Fahrer auf die Straße, verpasste ihm noch zwei Tritte, nahm Geld und Pistole an sich und musste einem heranstürmenden arabischen Polizisten einiges an Bakschisch geben, damit dies keine weiteren Konsequenzen haben würde.
Zurück im Hotel arrangierte man an der Rezeption einen vertrauenswürdigen Touristen-Guide für den nächsten Morgen, aß noch zu Abend und legte sich zeitig ins Bett.
Am nächsten Tag, nach dem Frühstück, trafen die Charaktere auf ihren Guide, einem jungen gebildeten Araber namens Ali (zumindest konnten sie sich nur diesen Teil seines Namens merken), der sie mit seiner Droschke auf den Basar brachte. Und endlich kamen sie im "richtigen" Ägypten an- während der Fahrt pries der Guide die Geheimnisse und Besonderheiten des Orients.
Auf der Hauptstraße vor dem eigentlichen Basar angekommen parkte Ali seine Droschke und führte die Touristen in das Gewühl.
- Sie feilschten mit einem Verkäufer bis aufs Blut- am Ende hielt Preston G. Wilks einen wunderbar gefertigten Hirtenstock in seinen Händen
- Fred und Preston verfolgten einen gemeinen Taschendieb und stellten ihn in einem dunklen Gebäudedurchgang- sie schlugen den Kerl bewusstlos, stahlen sein Messer, eroberten die Geldbörse zurück- einzig Preston hatte eine heftige Fleischwunde zu beklagen
- Ali kaufte für Preston einen dunklen Kaftan- auf diesem konnte man das Blut nicht so gut erkennen, Gott sei Dank hatten sie einen Arzt dabei
- und weiter ging es in Richtung der Heilkundigen und Kräuterhändlern (als hätte man die Fleischwunde geplant!)
- Fred kaufte sich eine mumifizierte Hand, welche er sich mittels einer Kordel um den Hals hing (er ließ sie sich von einer alten Mystikerin andrehen)
Letztendlich weihten die Charaktere Ali in ihr Geheimnis ein, nämlich was sie in Wahrheit suchten: Mumia. Ali gab zu, dass er die älteren Herrschaften gut leiden konnte und ihr Anliegen verstehen würde (die Rettung eines sterbenden Freundes), er würde ihnen helfen. Doch dann würde er sie nicht wiedersehen wollen, das war der Deal. Ali hielt einen kleinen Straßenjungen an und flüsterte ihm was ins Ohr. Dann verließen sowohl der Junge als auch Ali die Bildfläche.
Nach 15 Minuten kam der Junge wieder und wies die Charaktere an, ihm zu folgen. Es ging nach Norden...in den nicht ganz so ordentlichen Teil der Stadt.
Nach einer Weile in diesem Slum wurden sie an einen Ladeneingang geführt. Der Straßenjunge stieß die Tür auf und trat zurück, gewährten den Amerikanern Zutritt. Dann verschwand er wieder im Gassengewirr. Die Charaktere setzten einen Fuß in die Ladenfläche und begutachteten im Vorbeischreiten die einzelnen Regale und deren obskuren Inhalt. Am Thresen stand ein verwitterter Araber, welcher sich als Ahmed Saada vorstellte und nach den Wünschen seiner Kundschaft fragte.
Es folgte ein Geplänkel welches dazu diente, den Gegenüber einzuschätzen. Als die Charaktere schon gehen wollten, hielt Ahmed sie zurück, er könnte ihnen liefern was sie wollten. Doch ganz billig würde es nicht werden, immerhin wachsen Mumien nicht auf Bäumen...und gotteslästerlich ist auch noch dazu. Man handelte einem Preis aus, gab die Hälfte im Voraus und vereinbarte, man wolle bei der Herstellung des Mumia anwesend sein
Um der Mittagshitze zu entkommen, gingen die Charaktere wieder zurück ins Hotel und ruhten sich etwas aus. Den Rest des Tages verbrachten sie im Hotel und besprachen das weitere Vorgehen bzw. wie sie die Wartezeit überbrücken würden.
Dazu beschloss man, am nächsten Tag sich die Pyramiden von Gizeh zu besuchen und verbrachte dort fast den ganzen Tag, um am Abend zusammen mit ihrem neuen Guide Karif Hilmi Hajjar ins "Al-Sharif" zu gehen. Dort amüsierte man sich sehr mit den alkoholischen Getränken (im Falle des Doktors: Rosinenwasser) und den Tänzerinnen. Irgendwann in der Nacht torkelte man wieder ins Hotel (der Doc weigerte sich, die Betrunkenen auch nur anzufassen....) und legte sich zur Ruhe (am nächsten Morgen wachte Preston im Zimmer von Fred auf, gut das keine Zimmermädchen oder Boys hereinkamen).
Es klopfte an der Tür und ein Bote überreichte einen braunen Umschlag mit dem Symbol von Ahmed- das vereinbarte Zeichen, dass der Händler mit seinen Vorkehrungen fertig ist und auf die Charaktere wartet. Sofort zogen die beiden sich an und weckten die restliche Truppe. Fred drängte die Männer und wollte ohne Umwege zu seinem Bestimmungsort, das versprochene Heilmittel endlich zum Greifen nah! So zogen sie ohne Frühstück los, gaben einem Taxifahrer die Adresse und fuhren ohne Probleme in die Slums.
Im Laden trafen sie auf Saada, der seinen Laden abschloss und sie in seinen Keller führte. Dort lag, im Schein von ein paar Ölfunzeln, auf einem Holztisch aufgebahrt der Körper eines mumifizierten Mannes.
Die nächsten zweieinhalb Stunden verbrachten sie zusammen im Halbdunkeln und sahen zu, wie der Araber den Corpus auseinander nahm und in einer Kupferschüssel zermörserte. Letztendlich gab er zu der brau-grauen Paste Honig hinzu und verpackte alles in einem Behältnis. Feierlich überreichte er das Mumia an die Amerikaner, erklärte wie man das Mumia aufnahm, kassierte sein Geld und wünschte Fred alles Gute für sein weiteres Leben.
Fred überreichte das Mumia an Preston und etwas in seinem Blick verriet seinem Freund sein Vorhaben. "Tu es nicht, Fred! Lass uns einfach von hier verschwinden!" flüsterte er dem Todgeweihten ins Ohr. Dies reichte anscheinend, denn Fred nahm das Mumia wieder in die Hand und sie verließen den Laden. Sie waren froh wieder in die staubige Hitze der "richtigen" Welt zurückzukehren. Niemand beklagte sich über das ausgelassene Frühstück- es wäre doch nur wieder herausgekommen. Die Prozedur der Herstellung hat ihnen allen auf den Magen geschlagen.
Sofort eilten sie zurück ins Hotel, mittlerweile war es früher Abend, denn Fred wollte das Mumia gleich auftragen. Im Hotelzimmer angekommen, entledigte sich Fred seiner Oberbekleidung und bekleisterte frische Verbandsrollen mit der Mumia-Paste. Letztendlich sah er selbst aus wie eine halbe Mumie und legte sich ins Bett. Preston zog sich zurück an den Pool um dort seinen Gin zu trinken, Leo ging in sein Zimmer, nur der Arzt blieb bei Fred um dessen Zustand zu beobachten.
Der Arzt war schon eingenickt, als die ersten Anzeichen einer Wirkung einsetzten- Fred lag mit weit geöffneten, fiebrigen Augen im Bett und schrie vor Schmerz, dass sogar Preston am Pool davon aufwachte und sofort ins Zimmer eilte. Zusammen mit dem Arzt schaffte er es, den Patienten ruhig zu halten, die Verbände loszureißen (von der Paste war nicht mehr viel zu sehen) und an die Bettpfosten zu fixieren. Nach und nach beruhigte sich die Lage und Fred schlief wieder ein. In dieser Nacht schliefen alle im selben Zimmer, sicher ist sicher.
Am nächsten Morgen wachte Fred als Erster auf und fühlte sich wie neu geboren. Als sein Leiden war von ihm gegangen, er fühlte sich das erste Mal seit Jahren richtig gut- und er war an ein Bett gefesselt. Er schaffte es, seine Kollegen aufzuwecken, die ihn schließlich losbanden. Fred befand sich in prächtiger Laune und wollte richtig frühstücken gehen!
Die ganze Truppe freute sich am Tisch und begossen mit Champagner ihren Erfolg als ein Kellner zwei Gäste meldete, die sie gerne sprechen würden. Er führte die zwei großen Araber (in schwarzen Anzügen) an den Tisch und sie begannen sofort mit ihrem Monolog: sie arbeiten für eine Organisation...wollen ihre Ware wieder haben....bis heute Abend Bedenkzeit...wir sehen uns wieder." Selbst die offensichtlichen Beleidigungen von Fred (welche ich hier nicht aufführen will), brachten die beiden Hünen nicht aus dem Konzept. Dann gingen die beiden aus dem Hotel raus- und selbst einer der Boys war nicht bereit die beiden zu verfolgen.
Die Charaktere bekamen es nun doch ein wenig mit der Angst zu tun und suchten die amerikanische Botschaft auf. Dort konnte man ihnen jedoch nur bedingt helfen: das nächste Schiff legt in drei Tagen ab, der Botschafter sei derzeit in Luxor und erst am nächsten Tag wieder erreichbar und die amerikanischen Behörden würden die derzeitige Spannung mit den hiesigen Behörden nicht noch weiter aufbauen. Die Charaktere erhielten jedoch einen Leihwagen und zwei amerikanische Beschützer, welche vor dem Hotel Posten beziehen werden, bis alles weitere geklärt wäre. Der nächste konsequente Schritt der Helden lag eindeutig darin, sich (zum zweiten Male) in einem Waffengeschäft auszurüsten (diesmal aber im europäischen Viertel). Mit genug Waffen und Munition fühlten sich sie schon erheblich besser- immerhin wisse man nicht, mit was für einer Organisation man es zu tun habe und wo diese ihre Spitzel hat. In diesem Land dürfe man schließlich niemanden mehr trauen!