Seit einiger Zeit spielen wir die Kampagne „In Nyarlathoteps Schatten“. In diesem Fall bin ich Spieler, daher werden im Folgenden erst mal keine Hintergründe erläutert, es handelt sich eher um ein Ingame-Tagebuch meines Charakters. Hoffentlich trotzdem hilfreich. Wenn wir durch sind werde ich auf die Hintergründe eingehen da ich die Kampagne dann für eine andere Gruppe leiten werde. Wird nur noch eine ganze Weile dauern.
An alle die bereits mit dieser Kampagne vertraut sind: bitte keine Fragen / Anmerkungen die Spoiler enthalten, ich will es ja noch fertig spielen
Zur Gruppe: derzeit sind wir 3 SpielerInnen:
- Lord Greendwood, reicher englischer Adeliger mit Militärvergangenheit
- Arthur Gordon, freier Reporter der sich mit der Berichterstattung um Tutanchamun einen Namen machen konnte
- Emily Cunningham, die Assistentin von Gordon, Tochter eines Ägyptologen. Haben sich auch bei den Ausgrabungen kennen gelernt
Wir hatten noch zwei andere Spieler, einer musste aus beruflichen Gründen leider ausstiegen, der zweite kam mit Cthulhu nicht klar. Daher habe ich auch meinen ursprünglichen Charakter Rupert rausgenommen, da dieser zu verkopft und verschroben ausgelegt war (Schriftsteller an HPL angelehnt) und eine „treibende Kraft“ gefehlt hat.
Es geht nur recht langsam vorwärts, zum einen haben wir in New York versucht viele Hintergründe aufzudecken, leider mit mäßigem Erfolg. Zum anderen haben wir nur 3-3,5 Stunden pro Sitzung und treffen uns nur 2x im Monat. Die Gruppe ist auch frisch entstanden, der SL ist neu bei uns eingestiegen (hat die Kampagne aber bereits gemeistert), die Spielerin hat noch nie Cthulhu gespielt und ist ebenfalls neu in der Gruppe. Nur der Spieler von Greenwood ist schon länger dabei und hat etwas Cthulhu Erfahrung.
Nachdem New York heute Abend wohl abgeschlossen wird beginne ich jetzt meinen Bericht, geschrieben aus Sicht meines neuen Charakters der versucht die bisherigen Ereignisse und die Ergebnisse der Recherche zu ordnen.
Aus dem Notizbuch von Arthur Gordon
Donnerstag, 22. Januar 1925, New York
Ein Glücksfall! Diese Geschichte wird eine ganz heiße Nummer, da bin ich mir sicher. Dass Rupert mich einbezogen hat werde ich ihm nicht vergessen.
Rupert und sein englischer Freund, Lord George Greenwood, wollten sich am 15. Januar mit ihrem gemeinsamen Freund Jackson Elias in New York treffen. Elias war ein bekannter Autor, der sich mit Kulten, schwarzer Magie und anderen okkulten Themen beschäftigt und bereits einige Werke veröffentlicht hat. Er galt als großer Skeptiker und überführte viele der Kultführer und deren Praktiken als Täuschungen, basierend auf einer Angstherrschaft der Anführer. Seit längerer Zeit recherchierte er für ein neues Buch über welches er selbst gegenüber seinen Freunden Rupert und George jegliche Andeutung vermied. Ich selbst habe mit Jackson bei einer Recherche für eines seiner Bücher kurz Kontakt gehabt. Er war ein schrulliger, aber sehr akribischer Mensch.
Schließlich erhielten die beiden ein Telegramm, Jackson wollte sich mit ihnen treffen. Er brauche ein „Ermittlerteam“ und er habe „neue Erkenntnisse zur Carlyle-Expedition“. Dann begannen die dramatischen Ereignisse: man fand Jackson tot in seinem Hotelzimmer (Chelsea Hotel), auf schreckliche Weise ausgeweidet. Rupert durchsuchte das Zimmer nach Hinweisen und entwendete einige davon bevor die Polizei eintraf. Bei einer späteren Zeugenbefragung durch die Polizei (Ltd. Martin Poole) konnten sie noch ein paar weitere Details in Erfahrung bringen: Jackson wurde Opfer einer Serie von Ritualmorden. Ihm wurde ein fremdartiges Symbol in die Stirn geschnitten (vermutlich afrikanisch oder ägyptisch). Bisher gab es in den letzten Jahren acht weitere Opfer, darunter vier Schwarze, drei Weiße und ein Asiate:
- Schwarz: Simmons, Jack
- Schwarz: Zentalo, Timor
- Schwarz: Gunt, George
- Schwarz: Bencel, Elisabeth
- Weiß: Huntington, Jeremia
- Weiß: McLur, Sarah
- Weiß: Gustavson, Hanah
- Asiate: Sabateto, Hikuiso
Die Opfer kamen aus allen sozialen Schichten, von armen Arbeitern unter den Negern bis hin zum Sohn eines Politikers. Auch Frauen waren unter den Opfern, eine Verbindung konnten weder die Polizei noch Rupert/Greenwood aufdecken. Die mir vorliegenden Fakten stützen die Vermutung einer zufälligen Auswahl, auch wenn ich das persönlich nicht glauben kann.
Danach besprach man sich mit Jonah Kennsington von Prospero Press, dem Verlag von Jackson Elias und auch Rupert. Dieser händigte erste Dokumente von Jackson aus, einen Brief mit weiteren Andeutungen zur Carlyle-Expedition. Seltsam war der abschließende Gruß – „Blut und Küsse“. In den Archiven von Prospero sammelte man Informationen zur Carlyle-Expedition.