Am besten aber, man macht um das Thema wie sich körperliche Attribute darstellen eine eben solchen Bogen wie um die Darstellung von geistigen Attributen. Alles andere führt nur zu Wahnsinn.
Echt? Handhabt ihr das so? Da kann ich irgendwie überhaupt nicht mitgehen....
Gerade die Darstellung geistiger Werte halte ich nicht nur für einen wichtigen Aspekt des Rollenspiels – sie ist hinsichtlich besonders niedriger Werte auch eine Frage der Fairness. Ich bin echt offen für alle Formen von Punkteverteilungen bei den Attributen. Aber wer Charisma auf 1 lässt, der sollte das in seiner Darstellung berücksichtigen. Mit so einem Wert einen Charakter voller Überzeugungskraft und Ausstrahlung zu spielen, weil man ich den Charakter eben so vorstellt und man als Spieler_In eloquent ist, man aber die Punkte nicht ausgeben will, ist einfach nicht die feine Art.
(Über die Problematik der Sonderbehandlung sozialer Fertigkeiten hat Wandler woanders einen tollen Beitrag verfasst, deswegen gehe ich darauf hier nicht nochmal näher ein: http://www.foren.peg...epts/?p=493153)
Klar, man kann Dumpstats auch als Meister bestrafen. Wer Willenskraft niedrig lässt, weil wenige Proben damit gewürfelt werden, kriegt eben Magie auf die Mütze undsoweiter. Aber das ist auch schon wieder so eine unangenehme GM vs. Gruppe-Situation. Deswegen finde ich, es liegt in der Verantwortung von Spieler_Innen, das darzustellen.
Gut dargestellt ist das auch eine totale Bereicherung und erfrischende Abwechslung zum supercoolen Alleskönner:
Logik 1? Alles klar, aber dann sei nicht der Charakter, der einen ausgefeilten und elaborierten Plan vorstellt, während er in einem Fachbuch für Raketenwissenschaft schmökert. Sei vermutlich nicht mal der, der einen komplizierten Plan versteht.
Willenskraft 1? Hier gibt es mehrere Optionen, aber für irgendwas musst du dich entscheiden. Sei feige, sei naiv, sei schnell abgelenkt, sei vielleicht alles. Aber erzähl mir nicht, wie cool du bleibst, wenn dir jemand ne Wumme an den Kopf hält und wie dich der Elfenstripper im String kein bisschen ablenkt.
Intuition 1? Etwas schwieriger. Vielleicht bist du einfach unentschlossen, vielleicht verstehst du auch einfach keinen Sarkasmus. Vielleicht bemerkst du auch nicht, das der Troll über den du gerade lachst, hinter dir steht. Aber überleg dir was!
Und das alles – fairerweise – auch ohne Probe. Einfach von dir aus!
Genau das Gegenteil kannst du dann natürlich bei hohen Werten machen. Dabei heißt selbst Logik 14 (möglich zum Beispiel bei einer KI) nicht zwangsläufig, dass du die ganze Zeit kluge Sprüche einbringen musst, auch wenn du im echten Leben eher Suppe mit der Gabel isst. Ganz im Gegenteil: Vielleicht findest du einfach nicht die richtigen Worte, weil dir Willenskraft oder Charisma fehlen. Darstellen kann man das trotzdem. Beispielsweise, wenn man über einen Plan, den man als Spieler_In eigentlich für beeindruckend clever hält, als Charakter nur müde den Kopf schüttelt. Um bei dem KI-Beispiel zu bleiben: "Gute Idee, mitgedacht! Dieser primitive Plan scheint mir genau das richtige Anforderungsniveau für die eingeschränkte kognitive Leistungsfähigkeit von Metamenschen zu haben – behalten wir den DAU im Hinterkopf!" Wer noch einen draufsetzen will und kann, darf dann natürlich gerne auch noch seine Freude darüber ausdrücken, dass so genug Zeit bleibt, das Equivalenztheorem noch einmal durchzurechnen – muss aber nicht.
Nach den selben Prinzipien sollte man auch körperliche Werte darstellen. Denn irgendwie fühlt es sich für mich einfach wie ein billiger Workaround an, als Charisma 1 Charakter einfach immer unaufgefordert zu schweigen, wenn es in Verhandlungen geht oder sich als Konstitution 1 Charakter auf der Gewissheit auszuruhen, dass die wenigsten GMs einen wegen der vielen Treppenstufen bis in den 7. Stock würfeln lassen.