Niemals! Aufteilen! Teil 1
Madeleine taumelt völlig aufgelöst aus einer Gasse Antiochias, während Lorentz gerade ein paar der aggressiven Geprüften von weiterem Morden abhält. Von den etwa 30 Personen auf dem Platz ist die Hälfte verwundet oder anderweitig nicht mehr kampffähig, also trommelt Marie sie zusammen, um sie etwas weiter im Süden ausruhen zu lassen und sie zu verarzten. Gerade, als sie dabei ist, hört man, wie sich ein Trupp Krieger von Norden aus nähert. Bevor jedoch der Angriff von Lorentz organisiert werden kann, ertönt ein lautes Krachen in der Nähe. Viele Leute werfen sich zu Boden, andere flüchten in die umstehenden Häuser. Ein Teil einer Statue ist in eine nahe Wand gekracht. Anscheinend werden die Geprüften mit Katapulten beschossen.
Im Thronsaal des Bettlerkönigs schreitet Savaric aus der Dunkelheit. Er führt die verwirrte Madeleine neben sich her und trägt fürstliche Kleidung. Feierlich erklärt er, ein König brauche schließlich eine Königin. Während die anderen versuchen, sich wie ein anständiger Hofstaat zu benehmen, redet Lorentz mal wieder dummes Zeug, was den Haushofmeister etwas verwirrt. Marie versucht Schadensbegrenzung zu betreiben, indem sie erklärt, seine körperlichen Attribute seien eben stärker ausgeprägt als seine geistigen, woraufhin Savaric einen anerkennenden Blick in Richtung von Lorentz' Geschlecht wirft und verstehend nickt. Dann erklärt er, die Gruppe müsse ein Rätsel lösen nach den Regeln der Obsidianfürsten. Schaffe man dies, dürfe man bei den Fürsten vorsprechen und sich vor ihnen beweisen. Schaffe man es nicht, schulde man jedem von ihnen einen Gefallen. Bei diesen Regeln gibt es keine zeitliche Begrenzung, allerdings sollte die Gruppe sich nicht zu lange im Thronsaal aufhalten, solange Andreas noch nicht König ist, da sonst die drei Fürsten ihnen Lebensenergie entziehen.
Einem jeden Edelstein
Gebe ich noch hell'ren Schein.
Wer mich aber hat verloren,
Der wird rot bis an die Ohren,
Oder er erblasst vor Schrecken
Und bleibt in der Rede stecken.
Der Plan, dass sich jeder eine Zeile merken soll, geht natürlich total in die Hose. Nicht alle haben verstanden, wo eine Zeile endet, sodass einige sich einen längeren Teil merken als andere und so einmal wieder die vorletzte Zeile vollkommen vergessen wird, nur das "erblasst" merkt man sich. Verzweifelt rätselt man herum und versucht es mit "Atem". Zwei der Fackeln gehen daraufhin aus und Savaric schüttelt amüsiert den Kopf. Etwas verzweifelt wird überlegt, es könne ja auch Glanz sein, was natürlich so gar nicht passt. Erneut erlöschen zwei Fackeln und der Haushofmeister wirkt immer weniger amüsiert. Nun wird fieberhaft überlegt. Begriffe wie Schönheit, Krone oder Schmuck kommen zur Sprache und Ottos Erklärung zur Krone passt wohl am besten: Immerhin könnte das Rotwerden auch eine Hinrichtung durch Köpfen meinen. Lorentz ist eher für Schönheit, aber Marie setzt sich mit Krone durch, da sie und die anderen die Erklärung logischer finden. Kaum hat sie die Worte gesprochen, erlöschen alle Fackeln im Saal.
Ein weiterer Teil einer Statue wird nun mitten auf die Meute geworfen, die noch etwas kopflos auf dem Platz umherirrt. Während Marie nun mit den Verletzten zurück nach Süden zieht, um Schutz zu suchen und sie zu pflegen, ruft Lorentz ein paar der noch kampffähigen Männer zusammen und will sich den Angreifern entgegenstellen. Andreas wird von den umherfliegenden Gesteinsstücken am Kopf getroffen und geht bewusstlos zu Boden. Die anderen halten ihn für tot und lassen ihn liegen. Erst, als sie weg sind, beginnt Henri, ihm Fleisch in den Mund zu stopfen, um ihn zu wecken und zu stärken.
Der Haushofmeister ist sehr zufrieden. Das Rätsel wurde gelöst und so kann er die Gruppe endlich losschicken, um ihre Aufgabe zu erfüllen, um neuer Bettlerkönig und Hofstaat zu werden. Sie müssen alle drei Fürsten des Obsidianviertels aufsuchen und sich vor ihnen beweisen. Die Lampe bringt die Fünf mittels Reiben zu ihnen und auch an jeden anderen Ort in Zawra, an dem sie bereits waren. Kurz wird überlegt, was man über die Fürsten weiß. Es sind der Unsterbliche Meister des Goldes, die Verschleierte Herrin des Flüsterns und der Blinde Meister der Klingen. Marie erwirkt eine Vision, um zu sehen, welche Aufgaben sie erwarten. Leider kann sie nur zwei der Fürsten sehen: Der Meister des Goldes scheint einer der sprechenden Hundewesen zu sein. Um ihn herum stehen Särge und liegen Leichenteile herum. Er möchte ganz besonderes Fleisch haben, vielleicht ein Neugeborenes oder Teile eines Adligen. Die Herrin des Flüsterns wiederum steht in einem Raum voller Schleier. Sie tauscht Geheimnisse gegen Geheimnisse aus Zawra, die sie noch nicht kennt.
Es kommt zur Diskussion, wohin man zuerst gehen soll. Lorentz meint, man könne ja dem Meister des Goldes Maries Arm geben, was dieser selbstverständlich widerstrebt. Schließlich entscheidet man sich für den Meister der Klingen, da Lorentz dessen Aufgabe für die einfachste hält. Andreas reibt also an der Lampe und schon steht man auf einem hohen Turm, an dessen Rand hunderte verschiedener Waffen liegen. In der Mitte sitzt ein verschleierter Mann, der zunächst nicht auf uns reagiert. Nach kurzem Überlegen weiß man jedoch, dass Andreas sich und seinen zukünftigen Hofstaat vorstellen muss. Dies tut er auch sehr holprig. Anschließend begrüßt der Meister die Gruppe ebenfalls und erklärt die Aufgabe: Einer von ihnen muss sich an eine Wand stellen und "muss Vertrauen in meine Klinge haben". Bedeutet, er wirft mit Wurfmessern und man darf sich nicht bewegen. Andreas verhaut es gleich beim ersten Versuch, also tritt Madeleine für ihn an und schafft sogar zwei Runden. Dann scheidet jedoch auch sie aus. Die anderen sind sich nicht sicher, ob sie der Herausforderung gewachsen sind, da schlägt der Meister der Klingen ein Duell vor. Natürlich nimmt Lorentz die Herausforderung an und schnappt sich einen Krummsäbel, während der Meister ihm mit bloßen Händen entgegentritt. Schafft Lorentz es, drei Hieben auszuweichen oder einen Treffer zu landen, hat die Gruppe die Prüfung bestanden. Zu spät bemerkt Marie, dass sie das Duell ablehnen hätten sollen, da man dem Meister nicht gewachsen ist - dies hätte ihm als Erklärung genügt. Stattdessen schlägt sich Lorentz gut und landet tatsächlich einen Treffer. "Nun gut, Ihr habt bestanden, aber nicht meine Wertschätzung." Als die Gruppe nun ein wenig mit ihm plaudert, erfährt man, dass der Meister Zawra verlassen will und die Charaktere ihn mitnehmen sollen, wenn sie einen Weg finden.
Während des Gesprächs entdeckt Lorentz, dass er wieder aus seinem Buch lesen kann. Dieses Mal geht es um die Regeln des Hafenviertels:
Das Silbenfeilschen ist außer Kraft gesetzt.
Die Schiffspassage kann nicht mit Münzen gezahlt werden, nur mit einem Gefallen oder einem Schmuckstück aus dem Palast des Sultans.
Jegliche Kampfhandlung steht unter Kerkerstrafe.
Wer beim Diebstahl erwischt wird, dem werden beide Hände abgeschlagen.
Strafen können entgangen werden, wenn man sich zu 3x3 Jahren der Arbeit auf dem Schwarzen Schiff verpflichtet.
Der Hafenmeister allein vermag zu sagen, wohin ein Schiff fährt.
Als man daraufhin den Meister nach dem Schiff fragt, erzählt dieser, dies sei ein Piratenschiff, welches nur bei Neumond nach Zawra kommt und dessen Besatzung willenlos ist. Bevor die Gruppe geht, erfährt Marie außerdem, dass der Sultan Geschichten sehr mag. Vielleicht ist es das, was die Gruppe tun soll...
In Antiochia geht derweil ein Hagel brennender Pfeile auf die von Lorentz geführten Krieger nieder...
Fazit
Beim Rätsel haben wir mal wieder ziemlich verkackt. Eigentlich war die richtige Antwort "Die Fassung", aber Ottos Erklärung hat den SL ziemlich überzeugt. Ich selbst wäre sicherlich nicht auf die richtige Antwort gekommen, weil ich das mit dem hellen Schein nicht in Verbindung mit einer Fassung gebracht hätte. Auf der anderen Seite ist eine Krone ja auch eine Art Fassung... Dieses Teekesselchen hat mich allerdings zu sehr verwirrt. Ottos Spieler hat zwar daran gedacht, die Antwort aber nicht ausgesprochen.
Nun war dieser Teil bis jetzt eher die Einleitung. Wir haben sehr zielgerichtet gehandelt und sind gut vorangekommen. Der richtige Blödsinn (von uns Spielern herbeigeführt) geht jetzt erst los. Vielleicht könnt ihr ja anhand des Titels erraten, was wir getrieben haben...
Niemals! Aufteilen! Teil 2
Ein Hagel aus brennenden Pfeilen geht auf die Vorstürmenden nieder, welche sich daraufhin in Panik und schutzsuchend zerstreuen. Der feindliche Trupp, der geschossen hat, rückt anschließend wieder ab. Doch Lorentz gibt nicht auf. Er nimmt sich die paar verbliebenen Männer und will den Feind von der Seite angreifen. So zieht er los und verirrt sich in den Nebengassen Antiochias.
Marie, die mittlerweile die Verletzten in ein Lager gebracht hat, erfährt dort einiges an Gerüchten. Die Vorhut der Kreuzritter sei vernichtet worden, heißt es. Wolfsteufel beider Seiten, der Schlächter, ein gefallenes Heer oder Tafuren würden alles und jeden angreifen und niedermetzeln. Eine Ungezieferflut sei über die Truppen hereingebrochen, es gäbe keine Vorräte mehr und so weiter.
Zur gleichen Zeit strebt auch Anna zu den Kämpfenden und Madeleine lässt sich von ihr mitziehen, da sie die gewaltige Kraft des Mädchens nicht stoppen kann und sie nicht noch einmal alleinlassen oder verlieren will. Otto und Andreas brechen derweil nach Süden auf.
Nachdem das Treffen mit dem ersten der Fürsten so gut geklappt hat, will man nun auf dem Markt noch Fleisch für den Meister des Goldes kaufen und ein Geheimnis für die Herrin des Flüsterns. Und vielleicht, so hofft man, findet man ja den Händler, der Andreas' Namen gekauft hat und kann diesen zurückkaufen. Der Plan ist ziemlich gut und endlich ist die Gruppe auf ein konkretes Ziel fokussiert. Allerdings findet man nicht Sheradim oder wie auch immer der Händler heißen mag, sondern Al'Kadim, mit dem sich Otto ja ziemlich verzofft hat und deshalb lieber zurückbleibt. Stattdessen gehen Lorentz und Marie zu ihm und fragen nach möglichst gutem Fleisch für den Obsidianfürsten. Der Händler hat da etwas, doch er möchte dafür ihre Abhärtung gegen Gewalt haben, da ein junger Fürstensohn demnächst das Kämpfen lernen soll und diese dafür gebrauchen könnte. Da Lorentz' alleine nicht reicht, gibt Marie ihre dazu. Dann handeln sie noch aus, dass sie zusätzlich ein Geheimnis erfahren, das möglichst nur Al'Kadim kennt. Er erzählt ihnen, dass man bei einer Vollmondnacht ins Obsidianviertel gehen muss und ein Rätsel, welches man am selben Tag erhört hat, rückwärts sprechen soll. Dann kann man das nächste Rätsel, welches einem gestellt wird, nach beliebigen Regeln lösen.
Die anderen der Gruppe verdienen derweil etwas Geld, anschließend sucht man gemeinsam neue Einladungen für die Bibliothek. Otto findet tatsächlich eine, während Andreas eine merkwürdige Schriftrolle mit Glyphen entdeckt, die er nicht lesen kann. Otto erwirbt außerdem eine Schriftrolle, aus der er das Prophezeien lernt. Leider erweist sich dieser kleine Zwischenstopp als großer Fehler: Die Stadtwache rückt an und fasst Marie, die nicht schnell genug weglaufen kann. Otto flüchtet zur Mater, die ihm erzählt, sein Vater sei tot und sein Bruder sei ebenfalls in Zawra. Doch darum kann sich der Mönch jetzt nicht kümmern.
Madeleine gibt sich, da sie in Zawra eine Gelehrte ist, als Maries Herrin und Marie als ihre dumme Dienerin aus. Sie macht ein ordentliches Spektakel daraus und lässt Marie sogar ihre Schuhe putzen, um die Wachen zu überzeugen, die Frau gehen zu lassen und ihr die Bestrafung zu überlassen. Tatsächlich klappt das auch ziemlich gut. Marie, die von den Wachen in einen Käfig gesperrt werden sollte, da sie sich wie ein Hund verhalten hat, wird gehen gelassen. Leider versucht Andreas, die Ablenkung zu nutzen und die Waffe einer Stadtwache zu stehlen, wobei er natürlich erwischt wird.
Otto verkauft derweil seine Anziehungskraft und seine Fähigkeit, zu lügen, um die Gruppe zu retten und zu sich zu holen. In der Nähe der Mater sind alle nun wieder in Sicherheit. Dumm nur, dass Andreas der Ortswechsel und die Erscheinung der Mater so verstören, dass er gleich wieder davonläuft.
Nach einer Weile, Madeleine weiß gar nicht mehr, wo sie nun ist, reißt sich Anna von ihr los und rennt auf einen anderen Wolfsteufel zu. Dieser streichelt das Kind liebevoll, was Madeleine völlig fertig macht. Weinend beschimpft sie die Kreatur, die drohend auf sie zukommt. Anna stellt sich jedoch dazwischen und verschwindet dann gemeinsam mit dem Wolfsteufel irgendwo zwischen den Häusern. Die Bettlerin, die in Anna wohl ihren einzigen Lebenszweck gesehen hat, ist nun völlig niedergeschlagen und schleicht gebrochen davon.
Andreas und Otto hören von irgendwoher ein Geräusch und finden einen Kreuzritter, der gerade dabei ist, sich in einen Wolfsteufel zu verwandeln. Er wirkt allerdings nicht sehr gesund und bittet um Hilfe, welche ihm in Form eines Steines auf den Kopf gewährt wird. Für Otto ist dieser Anblick jedoch zu viel, er flüchtet in die Gassen.
Marie entschließt sich nun dazu, den zuvor gerochenen Markt zu suchen, um Essen für die Hungrigen zu beschaffen. leider ist außer Bruder Richard niemand bereit, mit ihr zu kommen. Lorentz verliert derweil zwei seiner Leute und ein dritter ist kurz vorm Desertieren. So versucht der Ritter, seinen letzten verbliebenen Kumpanen, einen Verwundeten, zurück zu den anderen zu führen.
Otto trifft auf einen Tafuren. Als er diesen anspricht, wirbelt der herum, wirft einen Stein nach Otto und rennt auf ihn zu. Der Mönch kann gerade so ausweichen und der Tafure sprintet an ihm vorbei, um sich dann auf einen Jungen zu stürzen. Otto hält ihn davon ab, besonders, als der Junge sagt, er sei ein Christ. Der Tafure wollte ihn anscheinend essen, zieht dann aber tatsächlich ab. Nun befiehlt der Mönch dem Jungen, die Hose herunterzuziehen, damit er sehen kann, ob er beschnitten ist. Und siehe da, der Junge ist beschnitten. "Warum hast du gelogen?", fragt Otto wütend. "Ich hatte Angst", entgegnet der Junge, bevor Otto ihn fortschickt.
Andreas, noch immer auf der Suche nach Otto, entdeckt einen Mann, der schwer würgt. Aus seinen Ohren rinnt Blut und schließlich wird der Fremde bewusstlos. Lorentz trifft derweil auf einen bewaffneten Trupp. Und er riecht etwas: Anna und ein Wolfsteufel nähern sich seiner Position.
Als Andreas fortläuft, rennen Lorentz und Otto ihm nach, um ihn zurückzuholen. Derweil geht die Sonne unter. Als sie ihn erreichen, kommen zwei seltsame, bekuttete Gestalten näher und ein hässlicher, zahnloser Greis führt die Fliehenden in eine Gasse. Die Bekutteten sind wohl gefährlich.
Bei den beiden Frauen, die zurückgeblieben sind, treffen nun auch die anderen beiden Mütter ein. "Nun, da die Brüder fort sind, würden wir euch gerne etwas zeigen", sagen sie und bilden mit den beiden Frauen einen Kreis. Es wird hell um sie herum und der frische Geruch von Blumen steigt ihnen in die Nase.
Fazit
Bearbeitet von Belshannar, 04. September 2017 - 21:27 .