Spielbericht Zahltag
Statt unserer Kampagne haben wir ein anderes Szenario gespielt, weil ein Spieler kurzfristig ausfiel. Die Wahl fiel auf Zahltag, das ich es bereits einmal geleitet hatte.
Da es sich bei Zahltag um einen One-Shot handelte, gab es auch vorgefertigte Investigatoren, alles Gangster aus Arkham. Dies waren im Folgenden:
Sean „Hopeful“ Doyle
Sean Doyle, auch „Hopeful“ genannt, ist ein junger, katholischer, irischer Verbrecher, der eines Tages zum Boss aufsteigen will. Er will alles dafür tun, was nötig ist. Manchmal denkt er darüber nach, was seine tote Oma, seine einzige wirkliche Bezugsperson, über sein Leben denken würde, was er nun führt. Ein wichtiges Andenken an seine Oma ist ein Brotmesser, das er immer bei sich trägt.
Marty „Pug“ O‘Connor
Marty O‘Connor ist ebenfalls ein junger, katholischer, irischer Verbrecher, der eher der Macher statt der Denker ist. Er hat die Statur und das Gesicht eines Boxers und wirkt dementsprechend recht einschüchternd. Wegen seines hässlichen Gesichts und seinen Blumenkohlohren trägt er auch den Spitznamen „Pug“. Er würde alles für seine Mutter tun, die ihn immer noch bekocht. Ohne seine abgesägte Schrotflinte verlässt er nicht das Haus.
Eddie „Lurch“ Kelly
Eddie und seine Zwillingsschwester Wendy, beide wiederum irisch-katholisch, ziehen gemeinsam auf Gangstertour durch Arkham. Eddie ist dabei ein geübter Schlösserknacker, weiß aber auch mit seinem Butterfly-Messer umzugehen. Das bekommen auch diejenigen zu spüren, die seine Schwester respektlos behandeln, was die toughe Wendy eher belustigend findet, ist sie doch in der Lage, sich selbst gut zur Wehr zu setzen. Seine wichtigstes Hab und Gut ist die Taschenuhr seines Vaters.
Wendy „No Nonsense“ Kelly (habe ich als NSC übernommen)
Wendy ist eine selbstbewusste junge Dame, die gut mit ihrer Flinte umzugehen weiß. Ihre wichtigste Person ist Zwillingsbruder Eddie, der sie nie im Stich lässt. Bei ihren Gangsteraktivitäten hält sie gerne Leute in Schach, weiß aber auch die Waffen einer Frau einzusetzen. Sie wird jedoch schnell ruppig und und muss sich als cleverere der beiden Geschwister schnell Alternativen und neue Pläne ausdenken.
Eine Unterhaltung mit O‘Leary
Alle vier Gangster wurden am 26. Oktober 1922 zu ihrem Leutnant Mordecai „The Hammer“ O‘Leary bestellt, der so hieß, weil er gerne mit einem Zimmermannshammer Leuten auf den Zahn fühlte.
In seinem Büro angekommen hielt dieser den Gangstern ihre Verfehlungen der letzten Tage vor. Anschließend berichtete er ihnen von Sticky Jack, einem freischaffendem Dieb, der einen Anteil seiner Beute an die irische Mafia abgeben musste. Er hatte letzte Woche Dienstag drei Brüche in einer Nacht gemacht: Einen im Universitätsmuseum, einen in der Universitätsbibliothek und einen im Haus von irgendeinem Professor. Der Auftrag war nicht mit O‘Leary abgesprochen, sondern wurde ihm von einem neuen Macker in der Stadt erteilt. Seit den Einbrüchen hatte niemand mehr auch nur ein Fitzelchen von Sticky Jack gesehen und das fand O‘Leary gar nicht witzig. Er wollte seinen Anteil cer Beute und Jack zur Verantwortung ziehen. Da die Gangster bei ihm in der Kreide standen, sollten sie für ihn Sticky Jack ausfindig machen, das Geld oder das Diebesgut beschaffen und herausfinden, wer der Auftraggeber war. Mordecai O‘Leary gab den Vieren bis zum Ende der Woche Zeit.
In der Flüsterkneipe „Sycamore‘s“
Nur Sean und Eddie wussten etwas mit dem Namen „Sticky Jack“ anzufangen. Eddie erinnerte sich, dass es sich um einen Fassadenkletterer handelte, der gerne in der Flüsterkneipe „Sycamore‘s“ abhing. So machte sich die Gruppe also zu dem ihnen ebenfalls bekannten Lokal. Da es noch Vormittag war, fanden sie nur den Manager Lexy vor Ort. Dieser berichtete ihnen, er hätte Jack schon seit einem Monat nicht mehr gesehen, doch könnte vielleicht Vince „The Spider“ weiterhelfen. Der wäre bestimmt am Abend in der Kneipe. Die Gruppe entschloss sich, am Abend wiederzukommen.
Nach dem Mittagessen besorgte Eddie in einem Kiosk Tageszeitungen. In der Arkham-Gazette fand man tatsächlich einen Aufruf der Polizei, die um die Mithilfe beim Einbruch bei Professor David von vor einer Woche bat. Es gab eine kurzen Diskussion, ob man nicht auch eine Art Aufruf samt Belohnung starten sollte, wogegen man sich entschied. Marty nahm sich schließlich den Comic-Teil der Zeitungen und wirkte damit recht zufrieden.
Am Nachmittag postierte man sich mit dem Auto vor dem Blumenladen, der die Tarnung für das „Sycamore‘s“ darstellte, doch konnte man keine seltsamen Aktivitäten ausmachen. Schließlich gingen alle bis auf Marty, der Ausschau halten sollte, in die Kneipe.
Dort trafen sie tatsächlich Vince „The Spider“, ein Kerl, der quasi mit Informationen handelte. Eddie versuchte im Informationen zu entlocken, musste aber einsehen, dass nur mit ein paar Dollar Vince‘ Zunge zu lockern war. Dann erzählte er aber recht freimütig, Sticky Jack habe im Auftrag eines gewissen Jacob Smith ein Buch oder etwas in der Art aus der Universität sowie einige Papiere aus dem Haus eines Professors gestohlen. Wo genau Sticky Jack wohnte, wusste er nicht, aber nach weiteren Dollar berichtet er von Greasy Spoon, einem Herumtreiber und bestem Kumpel von Jack. Der wüsste bestimmt, wo Jack wohnte. Außerdem empfahl er, sich an Fat Larry zu wenden, der gut über Neuankömmlinge in der Stadt bescheid wüsste.
Marty wurde langweilig im Auto und kam ebenfalls in die Kneipe. Er sah Fat Larry neben einem dürren Typen sitzen, den er prompt aus dem Stuhl hob und zur Seite schubste. Marty und die anderen setzten sich zu Larry und gaben ihm eine Runde aus. Auf die Frage nach Smith wusste er nur, dass dieser Südstaatler war und eine Kirche für wohlhabende Leute in der East College Street betrieb.
Schließlich verließ die Gruppe die Bar.
Das Haus des Professors
Es war bereits spät, doch beschloss man, dem Haus des Professors einen Besuch abzustatten. Selbst im Licht der Straßenlaternen konnte die Gruppe erkennen, dass es zwar keine Einbruchsspuren gab, aber ein Fenster an der linken Seite komplett erneuert wurde. Sean schaute sich das Fenster und seine Umgebung näher an. Er fand interessanterweise keine Spuren auf dem Boden, jedoch leichte Abplatzungen und Kratzer an Zierelementen der Fassade. Die Gruppe beschloss, Wendy unter dem Vorwand eines Unfalls und der Suche nach einem Telefon zum Professor zu schicken, während sich die anderen verstecken sollte. Dabei rannte Sean voll gegen eine Mülltonne, doch der Professor, der augenscheinlich in einem Zimmer im Obergeschoss verweilte, hörte dies nicht. Wendy klingelte also, sprach ihre Bitte vor und wurde auch prompt hereingelassen.
Kurze Zeit später hörte man den Professor jedoch schimpfen, die Vordertür ging auf und Wendy wurde nach draußen befördert. Sie wollte ein paar Unterlagen durchwühlen, wurde allerdings vom Hausherren erwischt.
Nachdem sich Sean horchend vergewisserte, dass Professor David alleine war, schlug er vor, ihn einzuschüchtern. Marty klingelte, der Professor öffnete und Marty packte ihm am Hals. Als der Gepackte sich lauthals beschweren wollte, hielt ihm Marty noch den Mund zu. Während Eddie und Wendy draußen Schmiere standen, huschte Sean flink hinterher und kappte die Telefonleitung. Marty wuchtete den Professor in einen Sessel und schüchterte ihn ordentlich ein. Er fragte nach dem Diebesgut von letzter Woche und Professor David erzählte völlig verängstigt von gestohlenen Übersetzungen altgriechischer Schriftrollen aus der Bibliothek. Diese hätten sich mit Arithmetik und Geometrie beschäftigt, Wörter, die Sean und Marty eher fremd waren. Den beiden kam das ganze komisch vor und der Professor pflichtete ihnen bei. Die Schriftrollen wären bezüglich ihres Inhalts totaler Humbug, da sie von Raumbeugung und dergleichen handelten. Marty machte Professor David klar, dass er Schweigen über dieses nächtliche Treffen behalten sollte, und die beiden Gangster machten sich aus dem Staub.
Auf der Suche nach Greasy Spoon
Am Freitag stattete die Gruppe gegen 11 Uhr dem Campus einen Besuch ab. Dort sahen sie, wie ein heruntergekommener Mann mit fleckigem Porkpie-Hut herumlungerte, an dem die Studenten vorbeiströmten. Plötzlich brach der Mann zusammen und stöhnte laut auf. Ein Student kam zu ihm und wollte ihm helfen, doch der Mann jammerte weiter. Die Gangster konnten einen kurzen Blick darauf erhaschen, wie der Mann dem Studenten in die Jacke griff. Dann half der Student dem vermeintlichen Dieb auf, der sich überschwänglich bedankte, doch sich dann unter Ausflüchten aus dem Staub machte. Die Gruppe lief schnell hinterher und dank der guten Orientierung von Sean fanden sie den Mann in einer Seitenstraße. Der bemerkte die Gangster, wirkte plötzlich sehr ängstlich und kauerte sich zusammen. Marty packte ihn am Kragen und bedrohte ihn, woraufhin der Mann immer weiter wimmerte. Es handelte sich tatsächlich um Greasy Spoon, der unter der Bedrohung der Gruppe mit der Sprache rausrückte und ihnen Sticky Jacks Adresse gab. Von den Überfällen der letzten Woche wollte er jedoch nichts gewusst haben, schließlich hätte er Jack das letzte Mal vor ein paar Wochen gesehen.
Schließlich ließ die Gruppe ihn laufen.
Konfrontation vor Jacks Appartement
Man beschloss sich aufzuteilen. Wendy sollte in der Bibliothek nach den entwendeten Sachen fragen, während die anderen Sticky Jack einen Besuch in seinem Appartement abstatten wollten. So fuhren sie zur Adresse, die ihnen Greasy Spoon gegeben hatte, 22 Curzon Street.
Dort angekommen bemerkten sie zwei Männer, die gegenüber vom Haus warteten und das Haus zu beobachten schienen. Eddie entdeckte unter ihrer Kleidung Waffen. Sean und Eddie wagten sich vor, während Marty im Auto wartete und Rückendeckung geben sollte. Als die beiden sich zum Haus machten, setzten sich auch die zwei Männer in Gang und schnitten ihnen den Weg ab. Sie fragten Sean und Eddie, wohin sie wollten, die entgegneten, dass sie das einen Scheiß anginge. Stattdessen wollten sie von den Männern wissen, was sie hier täten. Sie erwiderten, dass sie das Haus bewachten. Sie sprachen die Gangster auf ihr schwieriges, geplagtes Leben an, das sie vom rechten Pfad abgebracht hätte. Sie würden doch auch nach Hoffnung suchen, wie alle anderen auch. Der Tempel der Hoffnung könnte ihnen diese bieten. Eddie überlegte mit den Männern mitzugehen, um dich diesen ominösen Tempel einmal näher anzuschauen. Marty wurde im Wagen aber wieder langweilig, er stieg aus und ging zur Tür. Er fand Sticky Jacks Namen an einem Klingelschild und wollte die Eingangstür aufmachen, die jedoch verschlossen war. Die beiden Männern versuchten ihn davon abzuhalten, doch er schüttelte sie einfach ab und brach die Tür auf. Einer der Männer fiel zu Boden und die Situation eskalierte.
Eddie griff den am Boden Liegenden an und hielt ihm sein Butterfly-Messer an die Kehle. Sean versuchte den Zweiten zu packen, doch der konnte sich erfolgreich dem Griff entwinden. Der andere versuchte sich aufzurappeln, wurde von Eddie jedoch am Boden gehalten, indem er ihm sein Messer in die Schulter rammte. Der zweite Mann zückte seinen Revolver, aber Sean warf ihm voller Wucht sein Brotmesser mitten in die Brust. Der Mann konnte sich gerade noch auf den Beinen halten und fuchtelte nun mit der Waffe umher. Marty gelang es nicht, den Taumelnden an den Kopf zu schlagen und so war es an Sean, der den Revolver entriss. Eddie nahm dem anderen Mann seine Machete ab und zog sein Messer aus dessen Schulter. Marty zerrte den Mann mit dem Brotmesser in den Hausflur, wobei Sean das Messer herauszog und wieder einsteckte. Danach brach der Mann zusammen. Marty nahm den Revolver an sich, während Eddie und Sean den am Boden liegenden Mann unter Protest ebenfalls ins Haus schleiften. Um sich dessen Geschrei nicht mehr länger anzuhören, stopften sie ihm ein Taschentuch in den Mund.
22 Curzon Street
Als die drei Gangster im Hausflur standen, öffnete eine Frau die Tür des linken Appartements. Mit ihremn blutunterlaufenen Augen sah sie sehr ungesund aus. Sie sagt in lakonischen Ton zur Gruppe: „Ich hab was aufm Herd stehen. Komm se rein.“
Marty entgegnete, sie hätten zu arbeiten, nahm sich den noch lebenden Mann vor und fühlte ihm auf den Zahn. Er berichtete, dass schon Männer bei Jack waren, aber nicht wiedergekommen wären. Deswegen wären sie als Beobachter abkommandiert worden.
Plötzlich warf die Frau eine Kaffeekanne auf Marty, der er knapp ausweichen konnte, doch die Frau selbst stürzte sich mit einem riesigen Küchenmesser auf ihn und trieb das Messer tief in seine rechte Schulter, sodass er zu Boden ging. Sean warf sein Brotmesser auf die Frau, was sie aber verfehlte. Eddie traf sie immerhin mit seinem Revolver in die Seite. Daraufhin stürzte sie sich auf ihn. Er konnte den Angriff noch mit seiner Machete abwehren und ihr in den Arm schlagen. Auch Sean schoss, traf sie jedoch nur leicht am Bein. Völlig unbeeindruckt griff sie erneut Eddie an, der dem Angriff gerade noch entgehen konnte und sich seinerseits mit der Machete auf sie stürzte. Er hackte diese tief in ihre Schulter, sodass sie leblos zusammenbrach.
Marty konnte sich bei Bewusstsein halten und Eddie leistete ihm Erste Hilfe. Der andere Mann versuchte aber Marty anzugreifen, wurde daran allerdings von Sean gehindert und stürzte zu Boden. Dort blieb er in Embryonalstellung liegen. Er wimmerte und zischte etwas von der reinigenden Hoffnung, Azathoth und anderem unverständlichen Zeug.
Eddie lief schnell nach oben, musste aber feststellen, dass sich im ersten Obergeschoss keine Türen befanden. Er klopfte die Wände ab, die allesamt aus massivem Mauerwerk zu sein schienen. Er lief immer weiter nach oben, bis er im sechsten Obergeschoss war, obwohl das Haus nur zwei Stockwerke hatte. Dort gab es aber immerhin drei Türen.
Sean fesselte derweil den Mann. Als er damit fertig war, wollte er aus dem Haus gehen, sah draußen aber nur den schwarzen, sternenbehangenen Nachthimmel. Marty ging in das Appartement, woher die Frau kam. Er roch dabei eine abscheuliche Mischung aus Essen, Fäkalien, Blut und Kosmetika. Überall in der Wohnung herrschte Chaos. Gegenstände waren aus den Regalen gefegt, Sofakissen aufgerissen und die Tapete zerkratzt. Im Schlafzimmer war mit Make-Up, Soßen und anderen Flüssigkeiten ein verwirrendes Bild von einer dunklen Kugel gemalt, von der schwarze und bunte Fäden abgingen. Für kurze Zeit schien es Marty so, als würden sich diese Bahnen bewegen und er verließ das Zimmer. Auch er schaute nach draußen aus dem Fenster und sah den Nachthimmel, ebenso wie Eddie im Treppenhaus. Marty nahm einen Topf aus der Küche und warf ihn aus dem Fenster. Er sah allerdings weder Scherben, noch konnte er ausmachen, wo der Topf landete und hörte auch kein Geräusch eines Aufpralls.
Sean und Marty durchsuchten daraufhin das zweite Appartement im Erdgeschoss. Da es verschlossen war, trat Marty die Tür auf und den beiden kam der Geruch von Blut entgegen. Sie öffneten die nächstliegende Zimmertür und fanden den dahinterliegenden Raum völlig auf dem Kopf stehen. Die Deckenlampe war am Boden und zeigte nach oben. Direkt darüber an der Decke befand sich ein Sessel, in dem ein Mann saß. Er war augenscheinlich tot, denn von seinem Hals tropfte Blut in Richtung Deckenlampe. Angewidert wendeten sie sich ab.
Eddie öffnete die rechte der drei Türen und fand dahinter einen Flur, der rechts um die Ecke ging. Er schlich langsam bis zur Ecke, hinter der der Flur weiterging und wieder nach rechts abbog. Er folgte dem Verlauf des Flures, sah hinter die rechte Ecke und erblickte wieder einen nach rechts abknickenden Flur. Er ging weiter, wieder hinter die Ecke, und sah, dass der Flur dem bisherigen Schema folgte und ihm wurde klar, dass dies rein geometrisch völlig unmöglich war. Er drehte sich um, ging zurück und direkt hinter nächsten Ecke befand sich eine Tür, hinter der wieder das Treppenhaus lag.
Marty rief nach Eddie, der zwar aufmerksam hörte, doch statt seinen Mitgangstern Pfeifen- und Flötentöne wahrnahm, die sich penetrant in sein Hirn bohrten. Da sie keine Antwort von Eddie bekamen, gingen Sean und Marty in den Keller des Appartements der Frau. Dort kam ihnen ein übler Verwesungsgeruch entgegen und im Chaos der Kellers fanden sie schließlich die vollkommen zerfetzte Leiche eines Mannes, dessen Kopf an die Wand genagelt war. Marty nahm seinen St.-Christophorus-Anhänger und betete, was ihn etwas beruhigte, während Sean die Leiche untersuchte und zum Schluss kam, dass dies vermutlich das Werk der Frau gewesen wäre.
Eddie öffnete im Treppenhaus nun die mittlere Tür. Gerade als er zur Türklinke griff, erfüllte ihn jedoch ein Gefühl von unmittelbarem Grauen, als ob sich in wenigen Augenblicken etwas Entsetzliches ereignen würde. Als er die Türklinke herunterdrückte, nahm plötzlich das Pfeifen stark zu und machte ihn orientierungslos. Er konnte kaum klar sehen, erkannte hinter der Tür nichtsdestotrotz ein vollkommen schleimiges, aufgedunsenes Etwas mit bleicher, schuppiger Haut. Eine gelblich-rote Substanz quackerte aus Hunderten von scheinbar offenen Wunden heraus. Eddie war zunächst wie angewurzelt und weiterhin orientierungslos. Ihm schwirrte der Kopf, doch konnte er ausmachen, wie sich tastend zwei Arme oder Tentakel langsam von dem Ding auf ihn zubewegten. Sie kamen immer näher, doch fasste Eddie sich, lief ins Treppenhaus und schloss die Tür. Danach klang das Flötenspiel ab.
Wieder im Treppenhaus sah er auf seine Taschenuhr, die 13 Uhr anzeigte, allerdings den 28. Oktober. Er öffnete das linke Appartement, was zunächst ganz normal aussah. Im Wohnzimmer fand er eine Ausgabe des Arkham Advertiser vom 17. Oktober, dem Tag an dem abends die Diebstähle stattgefunden hatten. Im Schlafzimmer bot sich ihm jedoch ein grauenvoller Anblick. An der Decke hingen ein Mann, eine Frau und zwei Mädchen. Eddie bewahrte die Fassung, durchsuchte das Zimmer und fand unter dem Bett einen circa siebenjährigen Jungen. Dieser war nur am schluchzen und weinen. Eddie versuchte ihn zu beruhigen und erfuhr, dass es sich bei den Toten um seine Familie handelte.
Sean und Marty machten sich wieder in den Hausflur. Dort zog Sean den toten Mann, den er mit dem Messer getroffen hatte, aus dem Eingang und sah, wie er im Nichts verschwand, nur um unmittelbar danach ein dumpfes Aufschlagen im Treppenhaus zu hören. Marty hörte hingegen die Flöten, die ihn langsam wahnsinnig machten. Sean sah eine Chance, endlich dem Haus zu entkommen, schritt aus dem Eingang und fiel. Er fiel sehr lange und hatte den Eindruck, dass eine Stunde vergangen wäre, bis er schließlich auf einem Treppenabsatz landete. Es musste sich um das zweite Obergeschoss handeln, da eine Tür in Richtung Dachboden führte. Er rief die anderen, bekam aber keine Antwort. Schließlich durchsuchte er sowohl das mittlere Appartement auf der Etage als auch den Dachboden, fand aber beide normal und menschenleer vor.
Eddie und der Junge verließen das Zimmer und waren plötzlich im ersten Obergeschoss. Von dort gingen sie ins zweite und trafen auf Sean. Auch Marty machte sich vom Erdgeschoss nach oben und wurde mit den anderen wiedervereint.
Eddie ging ebenfalls ins Dachgeschoss, kletterte aus einem Fenster und stand schließlich auf dem Dach. Dort sah er den sternenklaren Himmel, an dem ihm ein besonders großer Stern auffiel, von dem Schlieren oder Fäden abgingen. Er schien jedoch unendlich fern.
Sean nahm sich nun die linke Appartementtür vor und gemeinsam mit Marty ging er in den Wohnungsflur. Dieser war vollkommen deformiert mit Winkeln, die nicht möglich zu sein schienen. Ihnen kam ein starker Brandgeruch entgegen und sie sahen sowohl auf dem Boden als auch an einer Wand menschliche Umrisse aus Asche. Im Flur gab es vom Eingang aus gesehen eine Tür auf der linken Seite sowie geradezu. Von letzterer Tür aus hörte Sean wie aus der Ferne Hilferufe, doch für Marty erklang das hirnzermarternde Flötenspiel wieder und er bekam einen Nervenzusammenbruch. Er glaubte, dass statt Sean seine Mutter neben ihm stand und umarmte Sean daher fest. Er hatte außerdem die Eingebung, dass hinter der linken Tür nur Grauen zu finden wäre. Nun hörte auch er die Hilfeschreie und wunderte sich, warum seine hilfsbereite Mutter dem nicht nachging. Wenn jemand in Not war, dann würde seine Mutter doch helfen. Eddie kehrte wieder um und kam ebenfalls in den Flur. Er und Sean konnten nun ebenfalls die hypnotisierenden Pfeifen und Flöten vernehmen. Eddie beruhigte sich langsam und nahm Sean wieder normal wahr, der schließlich, befreit von Martys Griff, die vordere Tür öffnete. Dahinter bot sich ihnen eine groteske Szenerie. Ein blutüberströmter Mann hockte wimmernd und um Hilfe bettelnd auf dem Boden des blutbespritzten Raumes. In seinen Händen hielt er eine Schriftrolle sowie einen Dolch und um ihn herum flogen von einem unsichtbaren Wind getrieben beschriebene Blätter umher. Er flehte die drei an, ihn umzubringen. Er hätte es versucht, aber nicht geschafft. Sie sahen, dass er sich die Pulsadern aufgeschlitzt hatte, aus denen auch weiterhin das Blut strömte. Sean rammte sein Brotmesser in den Rücken den Mannes, der kurz aufschrie, doch am Leben blieb. Eddie trat vor, zog seine Machete und hackte mit dieser den Kopf den Mannes ab. Danach hörten unmittelbar die Flötengeräusche und der ätherische Wind auf. Im Angesicht der brutal zurichteten Leiche übergab sich Marty, doch alle drei hatten das erleichternde Gefühl, knapp dem Tode oder schlimmerem entronnen zu sein.
Insgesamt haben wir 3,75 Stunden gespielt. Die erste Hälfte war sehr spaßig (Funthulhu), doch die zweite Hälfte hatte es in sich. Das war sicherlich der drastischste Horror, der bisher in von mir geleiteten Szenarien auftauchte.
Mit dem spaßigen ersten Teil ergaben sich wie üblich einige sehr witzige Sprüche und Anekdoten:
Sean raucht und es wird OT gewitzelt, dass es gar keinen Rauchen-Wert gibt
Ich: „Es gibt Rollenspiele, bei denen es Zechen gibt.“
Spieler von Marty ganz trocken: „Hä, Bergbauabenteuer?“
Eddie und Sean wollen Informationen von Vince „The Spider“
Eddie schiebt Vince einen Zettel zu, auf dem nur „5$“ steht
Vince: „Wie wärs mit nem Baumwollzettel, wo 5$ draufsteht?“
Der Professor wird in die Mangel genommen
Marty kommentiert das seltsame Diebesgut: „Das klingt aber komisch.“
Professor: „Das können sie aber laut sagen.“
Marty wesentlich lauter: „Das klingt aber komisch!“
Marty: „Es wurde geklaut aus der Un, Un, Uh, Un...“
Professor: „Universität?“
Marty: „Genau.“
Professor: „Ich bin Sprachforscher.“
Marty: „Ich mag sprechen.“
Sean und Marty haben das Haus des Professors verlassen
Sean: „Er hat ein bisschen gezittert. Ich glaub, ihm war kalt.“
Sean: „Gehen wir morgen zur Kirche?“ (gemeint war die von Jacob Smith)
Marty: „Aber morgen ist doch gar nicht Sonntag?!“
Greasy Spoon wurde befragt und laufen gelassen
Sean: „Ich fühle, ob meine Brieftasche noch da ist.“
Eddie: „Ich fühle, ob meine Taschenuhr noch da ist.“
Sean: „Ich fühle, ob Wendy noch da ist.“
Marty: „Ich fühle auch, ob Wendy noch da ist.“
Marty knöpft sich den überlebenden der beiden Männer vor
Marty: „Du sagst mir jetzt, wo Jack ist, du Schwamm!“
Bearbeitet von Tegres, 25. Oktober 2018 - 07:28 .