Jeder Mann der nicht sagt, er ist Feminist und wir sind voll ungerecht zu unseren Frauen, ist im öffentlichen Diskurs automatisch ein verachtenswerter Chauvinist aus dem letzten Jahrtausend, der nur um seine Privilegien fürchtet.
Das kenn ich...
Ich gehe davon aus, dass Corpheus zur Gruppe der männlichen, weißen Deutschen gehört. Da sind solche Begriffe ja deutlich verbreiteter, weil viele um ihre Privilegien fürchte, zB das, alte, meist latent sexistische Vorurteile nicht überdenken zu müssen...
... wobei ich sicher nicht der einzige männlich/weißer Deutsche hier im Forum bin ...
2. Wo wir gerade bei verwendeter Sprache sind: Der Begriff "Gender-Wahnsinn" ist natürlich auch eine Art Szene-Begriff ...
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Das aber auch...
Ich gehe davon aus, dass Corpheus zur Gruppe der männlichen, weißen Deutschen gehört. Da sind solche Begriffe ja deutlich verbreiteter, weil viele um ihre Privilegien fürchte, zB das, alte, meist latent sexistische Vorurteile nicht überdenken zu müssen...
So eine Formulierung wird aktuell auch in einer anderen Szene für eine Gruppe von Menschen verwendet. Und nicht in einem positiven Kontext. Ich glaube da hat einer zuviel Nachrichten aus USA bzw. über Trump gesehen.
Aber ich kann euch beruhigen. Ich habe Gleichberechtigung mit der Muttermilch aufgesogen und Alice Schwarzer war mir geläufiger als manch Verwandter. Wobei ich sie hier in Schutz nehmen muß. Damals war die gesellschaftliche Situation eine andere und was heute vielleicht übertrieben wirkt, war damals erforderlich. Sonst wären Gleichberechtigung und Frauenrechte nicht da, wo sie heute sind.
Wie kommst du auf diesen Begriff?
Ist eigentlich eine intuitive Eigenkreation. Möglicherweise ist der Begriff auch durch die Medien in mein Unterbewußtsein eingesickert und hat sich da als Eigenkreation manifestiert.
Was genau stört dich an der Aussage?
Ich finde es entäuschend, dass ein seriöser Sender wie der DLF auf diesen Trend anspringt. Aber ich habe die Hoffnung, dass das nur das Werk eines einzelnen Autor*inn war...
Aber um meine Formulierung bzw. Abneigung gegen das Gendering der deutschen Sprache bzw. meiner Ablehnung der Gender-Bewegung nachzuvollziehen, kann ich das gerne erläutern:
Die Gender-Bewegung kommt eigentlich aus den USA. Die zentrale These ist die Annahme, dass es kein natürliches Geschlecht gibt und die Tatsache, dass es Frauen und Männer gibt und diese als zwei unterschiedliche Gruppen von Menschen wahrgenommen werden, ist vorrangig das Ergebnis einer Reihe von gesellschaftlichen Zuschreibungen und Erwartungen, die durch Erziehung, Medien, Rollenvorstellungen und Normen vermittelt werden.
https://www.dijg.de/...sierung-leiden/
Mich erinnert das an die extremen Ausprägungen des Feminismus. Das ganze führt dann zu solch imho absurden Fällen wie der Klage eines Transgenders (bzw. dessen Eltern) über die Benutzung von Toiletten.
Das gendern der Sprache ist ein anderes Kapitel: Eigentlich ist das nicht nötig. Muffel hat den Unerschied zwischen Genus/Sexus in der deutschen Sprache wunderbar erklärt. Viele eigentlich grammatikalisch geschlechtsneutralen Bezeichnungen wie "der Student" oder "der Schüler" bezeichnen sowohl den männlichen als auch den weiblichen Studenten. Nur wegen dem männlichen Artikel wird hier ein imho eine geschlechtliche Bedeutung hineinkonstruiert. Aber Genus =/= Sexus.
Bei diesem Thema bin ich ganz auf der Linie des Germanisten Roland Kaehlbrandt:
"Für den Germanisten und Romanisten Roland Kaehlbrandt ist die geschlechtergerechte Sprache Produkt einer „Bevormundungsgesellschaft“, deren Akteure mit „übertriebener Selbstgewissheit“ ihre sprachpolitische Agenda verfolgten und hierbei eine Art „Moraldeutsch“ ins Leben gerufen hätten. Auch ästhetische Argumente gegen das „Gerechtigkeitsdeutsch“ führt er an und konstatiert Künstlichkeit und den Verlust von Sprachschönheit: „Die sprachlichen Verrenkungen, die aus dem akademischen Milieu in die Öffentlichkeit gelangen, zeugen zwar von Engagement für die Sache, aber leider auch von Weltfremdheit und mangelndem Sprachgefühl.“
Vor allem aber muß man sich die möglichen Alternativen mal auf der Zunge zergehen lassen (oder versucht mal geschlechtsneutral zu sprechen ) ... bisher: Der Runner oder ein Runner ...
- Der Runner und die Runnerin
- Der Runner/-in
- Die_der Runner_in
- EinE Runner oder Runnerin
- Der Runner!in
- Usw.
Will ich das in den Shadowrun Romanen oder Regelbüchern? Ne ne ne...
https://de.wikipedia..._Formulierungen
https://de.wikipedia...ik)#Variationen
Das ist das, was ich unter Gender-Wahnsinn (in der deutschen Sprache) verstehe!
Ich finde es grundsätzlich gut dass Sprache inklusiver wird - und die hier bemängelte Formulierung mit *innen finde ich auch gaz gut da sie meinen Lesefluss nicht weiter stört.
Du könntest die Ernsthaftigkeit deiner Aussage demonstrieren, in dem du deine Beiträge in Zukunkft inklusiv schreibst...
durch Sprachinklusion ändert sich nichts an bestehenden Ungleichheiten.
Da bin ich anderer Meinung, Sprache wird durch die Umgebung beeinflusst und hat auch selbst einen Einfluss.
Wikipedia:
"Wie Ulrich Greiner aufgewiesen hat, liefert die linguistische Komparatistik keinerlei belastbare Hinweise darauf, dass zwischen Sprache einerseits und Sexismus und Frauenbenachteiligung andererseits tatsächlich ursächliche Zusammenhänge bestehen. Viele Sprachen, wie etwa das Ungarische oder das Türkische, besitzen gar keine grammatischen Mittel, um einen Geschlechterunterschied zu bezeichnen, und trotzdem werden in den Gesellschaften, in denen diese Sprachen gesprochen werden, Frauen benachteiligt."