A Volume of Secret Faces VI
(Finale)
In der Lobby des Boxer Hotels diskutieren die Agenten ihre nächsten Schritte. Eben noch zielsicher auf den Fahrstuhl in den sechsten Stock zusteuernd, überkommt sie ein plötzliches Zögern. Sollten sie wirklich nach oben gehen? Oder ist es im Raum 616 zu gefährlich? Jagt man sie bereits? Brauchen sie nicht mehr Informationen? Müsste man nicht die Mitarbeiter des Dorchester House, allen voran Oberschwester Samigina, genauer observieren, bevor man versucht, die Stimme am Telefon oder was auch immer hinter dem fremdartigen Fenster in V-Cells Zimmer warten mag, zu konfrontieren?
Erst die freundliche Nachfrage einer Hotelangestellten nach einigen Minuten reißt die Gruppe aus ihren Überlegungen. Sich als Tourist ausgebend, blockt Percy jede Hilfe dankend ab und greift sich den erstbesten Werbezettel, der auf einem Tisch neben ihm liegt, um zu signalisieren, dass sie gut versorgt sind. Mit leichter Irritation mustert sie den Zettel, bevor sie sich mit einem Lächeln erneut ihrer Arbeit zuwendet.
Percy mustert den Flyer:
ENCOUNTER GROUP
NO COST
FIND THE ANSWER TO LIFE’S QUESTIONS IN A NO JUDGMENT GROUP ENVIRONMENT
7-9 PM ON TUESDAYS
ST. JUDE CHURCH, DORCHESTER
MASKS PROVIDED
Ein wenig schlüssiger, anscheinend handschriftlicher Text findet sich am rechten unteren Rand des Zettels:
TIRELESS HEROES EXPLORE, KNOWING INFINITE NIGHT GRANTS COMFORT ON MOONLIT, ENDLESS SEAS the kind comes…
Darüber prangt das Z̵e̵i̶c̴h̸e̵n̵.
Die Agenten sind besorgt über diesen Fund. An Zufall zu glauben, fällt bereits seit geraumer Zeit schwer. Doch zumindest einigt man sich nunmehr schnell auf das weitere Vorgehen: Sie gehen jetzt hoch, untersuchen dann die Mitarbeiter im Dorchester und planen aufbauend auf ihren gewonnen Erkenntnissen alles weitere, um ggf. über den Buchladen, Barbas Haus oder das Dorchester in die Korridore der Nacht zu gelangen.
Im sechsten Stock fällt es Percy nicht schwer, Zimmer 616 wiederzufinden. Parker hält Wache und lässt die Tür angelehnt, während sich Parcival auf das Bett legt und zu schlafen versucht. Nach wenigen Minuten entspannt sich sein Körper und sein Atem wird ruhig. Hinter den zur Seite gezogenen Vorhängen beginnt sich das Fenster zu öffnen.
Wie beim letzten Mal, streckt Percy vorsichtig seine Hand durch die quecksilberartig pulsierende Flüssigkeit, die den Blick auf jenen aus der Zeit gefallenen Zwilling des Hotelzimmers, in dem sie gerade stehen, freigibt. Er atmet tief ein und taucht hindurch. Der Raum ist voller Wasser, was sein Interieur nicht zu stören scheint. Mühsam kämpft sich Percy zum Bett voran und greift nach dem dort liegenden Koffer. Mit letztem Atem gelingt es ihm, zum Fenster zurückzuschwimmen, wo Preston ihn herauszieht. Spuckend blickt er auf seinen Fund. Ein verschlossener, altmodischer, aber fast neuer Koffer, darauf eingeprägt die Initialien JCL. Trocken.HIER SCHRIEB ER. SCHREIBT ES. WIRD ES SCHREIBEN.
Mit leichter Verärgerung herrscht Parker Preston an, die Wache zu übernehmen und betritt den Raum. Mag er auch nicht mehr der Jüngste sein – er ist ausgebildeter Taucher. Percy hätte ihm Bescheid sagen sollen, als er feststellte, dass der Raum wirklich voller Wasser ist, anstatt selbst hindurchzutreten.
Als Parker eintaucht, bemerkt er nicht, dass Preston den Raum von innen und nicht von außen bewacht. Auch entgeht ihm das leise Geräusch der ins Schloss fallenden Tür, als er mit kraftvollen Bewegungen zum Schreibtisch schwimmt. Er wirft sie ebenso wie das Bündel Papier, das neben ihr liegt, in den Papierkorb, um diesen einfacher nach draußen zu bringen, als ihn ein unbestimmtes Gefühl des Grauens überkommt und sich die Tür des Zimmers, vollkommen unberührt vom ihn umgebenden Wasser, öffnet. Einen Moment später beginnt das Wasser wie von Nebel durchsetzt zu werden. Blind krault er so schnell er kann in Richtung des Traumfensters. Percy und Preston können ihn nicht mehr sehen, bis er sich plötzlich, den Mülleimer voran, aus der Wand stürzt. Ohne Luft zu holen stürzt er zum Bett und reißt Parcival aus dem Schlaf heraus, doch statt augenblicklich zu verschwinden, tropft die Flüssigkeit an der Wand nur gallertartig herab, während eine knochige, von grüngoldenen Fetzen bedeckte Hand aus dem Fenster herausgreift.der letzte könig naht
Percy erwacht. Er blickt in die Gesichter seiner drei Kameraden, alle in… Krankenhauskleidung gehüllt? Sie scheinen alle gerade erst hochgeschreckt zu sein, um einen Tisch sitzend, voller sinnloser Zettel, Stifte und Notizen. Wirres Gekritzel - Zahlen, Tabellen, Worte, Durchstreichungen und Korrekturen, Prozentwerte, Eintragungen und Daten in befremdlichen Formularen.DIE WÜRFEL SINGEN EINE MELODIE, ZU DER DIE FALSCHEN MENSCHEN TANZEN, WÄHREND DAS BUCH SIE ANLEITET. UND OB SIE WOLLEN ODER NICHT, SIE TANZEN.
Draußen ist es dunkel, kein Strahl des Mondes fällt durch die vergitterten Fenster. Leicht sirrende und gelegentlich flackernde Hallogenstrahler spenden ein kaltes Licht. Der Raum ist groß und hat den Charme (und die Einrichtung) einer 50 Jahre alten Schulkantine. Die Tische sind festgeschraubt und eine Idee zu niedrig, die Stühle nur minimal zu klein.
Ein alter Mann, ebenfalls in Krankenhauskluft kommt schnell auf sie zu, als er bemerkt, dass sie bei Bewusstsein sind. Was auch immer er zu sagen versucht, scheint für ihn von größter Bedeutung zu sein, doch statt Sprache vermag seine Kehle nur gutturale Laute zu formen und jede Geste, jeder Buchstabe, den er auf einen der herumliegenden Zettel zu kritzeln versucht, bleibt unverständlich.
Nach einer guten Minute unterbricht eine junge schwarze Frau dieses bizarre Schauspiel. Sich als Deborah Carver vorstellend, erklärt sie den vier Insassen, dass „Sunshine“ bereits seit vielen Jahren, wahrscheinlich seit der Jahrhundertwende, im „Sanatorium“ einsäße, in welches sie sich wegen ihrer Drogenabhängigkeit vor einigen Jahren hat einliefern lassen. Gerade will sie Parcival und die anderen nach ihrer Diagnose fragen, da schneidet eine schnarrende Stimme durch den Raum.
Ein seltsamer, lauter kleiner Herr mit einem fremdartigen Dialekt oder Akzent. Der Nadelstreifenanzug, die Glatze und sein akkurat gepflegter grauer Spatenbart ließen ihn komisch erscheinen, wenn er nicht in Begleitung eines großen, gewalttätig aussehenden Mannes in Pflegerkleidung aufgetreten wäre, dessen schmale Augen durch den Raum blinzeln. „Dr. Friend“, wie er sich nennt, bittet die „Patienten“ zur „Gruppentherapie“.hütet euch vor friend
Die Gruppe zögert kurz. Friend und sein massiver Begleiter, den er als Dubrovnik vorstellt, gehen in einige Schritte auf sie zu. Als der Doktor auf den Tisch blickt, ist er für einen Moment ganz entzückt, wiewohl schwer zu sagen ist, ob ehrliche Emotionen oder ein triefender Sarkasmus aus seiner Stimme sprechen, als er kommentiert, wie schön er es fände, dass die vier wieder „Agenten“ spielten.
Durch windende Gänge folgen Sunshine, Carver und die vier Friends schnellen Schritten. Ihre Umgebung macht klar, was sie bereits vermutet hatten. Sie befinden sich im Dorchester House oder zumindest irgendeiner bizarren Abart davon.
In einem kleinen Raum mit einer beeindruckend hässlichen, cremefarbenen Tapete, der von einer einzelnen Glühbirne nur schwach erleuchtet wird haben sich in einem Stuhlkreis bereits mehrere andere Patienten eingefunden. Auf ein Grunzen von Friends Begleitung hin, nehmen die Neuankömmlinge Platz und der Doktor eröffnet die Therapiesitzung.DER DOKTOR HÄLT SIE BESCHÄFTIGT, IN DER HOFFNUNG ZU ENTKOMMEN
Er beginnt mit einer Frage an Parker – Ob ihm seine Hobbies Freude bereiten würden? Dieser weiß nicht so recht, wie er darauf antworten soll. Viele Hobbies hätte er nicht mehr und wenn seien sie eher unzureichender Ausgleich.
Mit einem unangenehmen Lächeln nickt Friend und macht weiter. An Preston gewandt, fragt er, ob er häufig an jene Momente zurückdächte in denen er versagte. Preston bleibt wortkarg. Ja, das täte er, doch auf ein konkretes Beispiel angesprochen, schweigt er nur. Friend ist sich sicher, dass sie schon noch ins Gespräch kommen werden.
Der nächste Patient, ein gewisser Mr. Wilde wird gefragt, ob ihn seine Mitmenschen oft als Spielverderber betrachten würden. Der Anblick des Angesprochenen ist kein Vergnügen: Wilde hat einen verkümmerten Körper von der Größe eines zehnjährigen Jungen. Er hat einen vergilbten Teint, einen deformierten Kopf und ein vernarbtes Gesicht. Er trägt falsche Wachsohren über den zerstörten Ohrmuscheln. Dennoch strahlt er eine gewisse körperliche Gefahr aus. Seine Arme sind muskulös und seine Gestik von nicht zu leugnender Agilität geprägt, als er erklärt, dass er keine Spiele verderbe, sondern sie mache. Ohne ihn wüsste niemand, wie man überhaupt spielte.er weiß nicht, dass er wist ist.
Carver ist an der Reihe. Sie soll eine Zeit beschrieben, als sie sich sicher war, dass die Welt nicht real sei. Nachdem sie kurz überlegt, beginnt sie zu erzählen, von den Drogen, die einem Dinge zeigten. Als sie eines Nachts im Hotel war und mit Jaycy sprechen wollte, aber er sie nicht sehen wollte und sich „das Zeug“ deshalb direkt injizierte. Als ihr mit einem Mal alles klar wurde, als wäre sie mit dem Gebäude verbunden. Der Keller, ein Netzwerk von Wurzeln, die überall hinführten. Ein geflüstertes Labyrinth der Wahrheit. Da war sie sich sicher, dass alles andere nichts als Lüge war. Eine schlechte Inszenierung von etwas so viel Größerem.ich habe gehört, dass sie den weg zu JLs flasche kennt
Ein dünner junger Mann, den Friend als Mr. Topchick anspricht, mit lockigem rotem Haar und einer Gleitsichtbrille trägt einen Krankenhaus-Pyjama unter einer Tweedjacke. Er antwortet mit einem starken New Yorker Akzent, als ihn Friend fragt, ob er jemals geglaubt hätte, dass jemand oder etwas ihm nach dem Leben trachten würde. Immer wieder unterbricht er sich, als müsste er mühsam seine Emotionen zurückhalten, als er erklärt, dass „sie“ ihn tot sehen wollten. Damals, 1952. Mittlerweile sei er seit 20 Jahren hier und verfluche sie jeden Tag dafür, dass sie ihn nicht einfach umgebrachten, statt ihn in diese Anstalt zu bringen. Er sei es nicht gewesen, die Beweise nur gefälscht. Die letzten Worte wiederholt er, lautet und lauter, bis seine Stimme zu einem markerschütternden, kaum mehr verständlichen, hyperventilativen Geschrei angewachsen ist. Dubrovnik „beruhigt“ ihn, bis er in sich zusammensinkt und schweigt.
Doch Friend fährt unberührt fort. Ein unauffälliger Mann namens Valater wird von ihm gefragt, wann er zum ersten Mal vom Stück „Der König in Gelb“ erfahren hätte. Ruhig und präzise erklärt er, dass er in der Bibliothek, der Geheimbibliothek von Dr. Dallan darauf gestoßen sei. Friend winkt ab und lacht. Immer spräche er von diesem Dallan. Wer solle das denn nur sein? Ist er gerade hier in diesem Raum?
Bevor Valater antworten kann, fährt der Doktor fort und spricht Percy auf die beeindruckendste Person in seinem Leben an. Dieser ist sich sehr sicher, dass er selbst die beeindruckendste Person sei, der er jemals begegnet hat. Friend will nachhaken, doch Percy unterbricht ihn und beginnt seine Therapiemethoden in Frage zu stellen. Was solle das hier alles? Wird hier irgendwem geholfen?
Unwirsch geheißt Friend Dubrovnik, für Ruhe zu sorgen, doch Percy, an Leib und Leben durchaus interessiert, hält von selbst inne, als der Pfleger sich auf ihn zubewegt. Mit einer gewissen Verärgerung in der Stimme wendet er sich einer älteren, dunkelhaarigen Frau mit einem breiten, fischähnlichen Gesicht, das von einem vorsichtigen, besorgten Blick gezeichnet ist, zu. Er fragt sie, was das Phantom der Wahrheit über Cassilda gesagt hätte. Als wäre eine Triggerphrase gefallen, schreit sie ihm die Antwort entgegen. Lügen, nichts als Lügen.
Mit nun wieder breiterem Lächeln richtet er das Wort nun an einen großen, geradezu komisch dürren Mann mit struppigem Haar und eng stehenden Augen, den er als Mr. Pailotte anspricht. Mit einer vollkommen deplatziert wirkenden, irgendwie erzwungenen Jovialität antwortet dieser auf Friends Frage, wie viel Zeit bis zum Ende der Welt bliebe: Das Ende der Welt sei bereits passiert. Es wird passieren. Es passiert gerade. Der See, der Palast, die Schlacht, der Hof von Yahtel, die Maskerade, alles deutete, deutet, wird auf den Untergang hindeuten.
Friend unterbricht, um sich einem unauffälligen, altersloser Mann mit sauber gescheiteltem Haar zuzuwenden. Es ist schwer zu sagen, ob Mr. Fuller 30 oder 60 ist. Friend fragt ihn, ob er eine Einladung erhalten hätte. Ein dunkler Schatten legt sich über das Gesicht des Angesprochenen. Der einzige Ausweg liege darin, weiter hinein zu gehen. Moseby hätte es gewusst. Doch er habe einen Fehler gemacht. Versuchte, es zu ignorieren, und jetzt ist er hier, für immer.er hat das zeichen gesehen
Der Blick des Arztes ruht auf einem kleinen Mann. Er ist ungepflegt und sieht krank aus, eingepackt in einen teuren Seidenpyjama und Hausschuhe. Seine Augen haben einen verzweifelten, verlorenen Blick. Seine Hände sind rau, mit Wasser vollgesogen und schälen sich, als hätte er schwere Arbeit im Wasser verrichtet. Parcival glaubt, ihn schon einmal gesehen zu haben und aus vager Bekanntheit wird kurz darauf Sicherheit, als Friend ihn als Mr. Daribondi anspricht und fragt, ob er seine Mitmenschen häufig zum Lachen brächte. Nein, das täte er nicht. Er habe sie zum Nachdenken anregen wollen. Immer nur das. Was auch immer passiert ist, er wollte das alles nie. Tränen sind in seinen Augen zu erkennen.bald wird er ins hotel weiterziehen
Darauffolgende Antworten von Preston und Parcival (Wie sah die Welt vor ihrer Geburt aus bzw. denken sie häufig über Tod und Leid nach) befriedigen Friend nur wenig. Mit einem mittlerweile haifischartigen Grinsen wendet er sich stattdessen Sunshine zu. Ob er seine Flasche gefunden hätte. Die Frage evoziert einen Ausbruch von unverständlichen Emotionen, der in einem unkontrollierbaren Schluchzen kulminiert.
Augenscheinlich zufrieden mit seinem Werk legt der Doktor seine Fingerkuppen aufeinander, um sich mit neu gefasster Initiative Percy ein zweites Mal zuzuwenden. Hat er das Gelbe Z̵e̵i̶c̴h̸e̵n gesehen? Die Frage ist mehr geflüstert, gehaucht geradezu, als wirklich ausgesprochen. Ein Tuscheln und Wispern geht durch die versammelte Therapiegruppe, als der Befragte nach kurzem Zögern mit einem klaren Nein antwortet.
Schlussendlich sind alle Patienten ein oder mehrmals befragt worden, doch Friend scheint noch nicht ganz fertig zu sein. Er setzt mehrfach an, scheint nach den richtigen Worten zu suchen und dann ist da ein leichtes Zittern in seiner Stimme zu vernehmen, als er Timothy Bael anspricht.HIER BIN ICH Das Zeitalter des letzten Königs sei angebrochen. Ist ihm das klar? Parker blinzelt. War Bael bis zu diesem Moment überhaupt Teil der Runde gewesen? Er kann sich nicht daran entsinnen, ebensowenig wie die anderen. Bael seufzt ostentativ, so als hätte deutlich besseres zu tun, bevor er knapp nickt.
Friend bedankt sich überschwänglich und beendet die Sitzung. Bael rauscht aus dem Raum, Percy will ihm folgen, doch spürt er plötzlich Dubrovniks schwielige Hände auf seiner Schulter. Der Doktor würde ihn gerne noch einmal unter vier Augen sprechen. Langsam wird er aus dem Raum geschoben, in die entgegengesetzte Richtung von Baels schnellen Schritten. Die anderen drei versuchen nicht, zwischen den Pfleger und ihren Kameraden zu treten.
Parcival verspürt ein leichtes Ziehen auf Hüfthöhe an seiner Patientenkluft. Es ist Wilde, eine laut miauende Katze auf seinem verkrüppelten Rücken kletternd. Es sei ihm nicht entgangen, dass sie Interesse an einer Audienz bei Bael hätten, doch wäre dieser vielbeschäftigt. Wenn sie Wilde jedoch ein Buch aus der Bibliothek beschaffen könnten, würde er ein gutes Wort für sie einlegen. Um welches Buch es ginge? Die Imperial Dynasty of America.
Bevor er sich mit einer angedeuteten, leicht spöttischen Verbeugung verabschiedet, die die Katze nutzt, um seinen Körper vollends zu erklimmen, woraufhin er sie mit einer fließenden Bewegung von seinem Kopf reißt und gegen die Wand wirft, drückt er Parcival noch einen Zettel in die Hand. Von einem alten Freund, der an neuen Werken arbeitet. Mit besten Grüßen. Es handelt sich auf den ersten Blick nur um eine seltsame Aneinanderreihung von maschinengetippter Schrift, doch je länger Parcival es anstarrt, desto mehr erkennt er ein Zeiche̴n̵. Das Zei̶c̶h̵en.
Derweil widersetzt sich Percy nicht, während ihn Dubrovnik in einen pinken Raum mit sternenverzierter Decke zerrt, in dessen Mitte ein Operationstisch mit Fixiergurten steht. Er leistet keinen Widerstand, als man ihm geheißt, sich auf ebenjenem Tisch niederzulassen und die Schlingen um ihn festgezurrt werden. Selbst als Dr. Friend eine monströse Injektionsspritze an eines seiner Augen anlegt und sich diese langsam mit einer rötlichen, öligen Flüssigkeit füllt, blickt er im mit stoischem Grauen entgegen. Doch die Beständigkeit seines Opfers scheint Friend nicht weiter zu stören. Voller Begeisterung blickt er auf die Flüssigkeit. Das Patzu, wie er sagt, sei sehr potent.FRIEND WIRD SEINE FLASCHE NIE FINDEN, ABER ER ERFÜLLT SEINEN ZWECK
Mit Schmerzen und verschwommener Sicht aus dem Raum gestoßen, taumelt Percy durch die Gänge des nächtlichen Dorchester House, auf der Suche nach Timothy Bael. Vielleicht sind es Minuten, vielleicht Stunden, als er in Preston, Parker und Parcival stolpert - vor der Doppeltür zum Essens- und Aufenthaltsraum, in dem diese alptraumhafte Odyssee ihren Anfang nahm.
Die drei wollen mit Valater sprechen, der Dallan und die Bibliothek erwähnt hatte. Alleine sitzt er an einem Tisch und starrt in Richtung einer anderen Patientin, die an einem meterlangen Origami eines Drachen baut.SIE SCHAFFT DIE DRACHEN FÜR DEN CLOWN
Tatsächlich ist Valater ein vernünftigerer Gesprächspartner, als sie es nach allem, was bisher passiert ist, erwartet hätten. Auch am Tag Insasse und von Marionetten verfolgt, weiß er, dass einige der beklagenswerten Gestalten, die durch die Korridore wandeln, verloren seien – Abbilder ihrer selbst aus unterschiedlichen Zeiten. Friend wolle mehr über das Stück herausfinden, denn er selbst sitze hier fest und sei besessen von der Idee, dass jenes Werk der Schlüssel aus diesem Gefängnis sei. Bael hingegen ist mehr als die anderen. Er ist das Zentrum und sie täten gut daran, zu versuchen mit ihm zu reden. Er könne ihnen helfen.
Doch dafür brauchen sie das Buch. In der Tat ist der Zugang zur Bibliothek in Dallans Büro versteckt, ein Ort, der sich dort befände, wo er auch am Tag zu finden sei (was auch immer dies in Anbetracht der wahnhaft verworrenen Architektur dieses Ortes bedeuten mag).
Parcival vertraut darauf, dass seine Fähigkeit, die Wege durch die oberen Stockwerke des Macallistars zu finden, ihm auch hier zu helfen vermag. Die anderen folgen ihm. Tatsächlich gelingt es ihm, eine unauffällige Seitentreppe auszumachen, die in den dritten Stock führt. Doch gerade, als sie auf den Gang zu Dallans Büro heraustreten, bemerken sie einen Pfleger, welcher ein Wägelchen voller Container jener Flüssigkeit, die Friend Percy entnommen hatte, in Richtung eines Gemäldes schiebt. Der Füllstand der Gefäße nimmt rhythmisch ab und wieder zu. Unwillkürlich gewinnt Percy den Eindruck, sie würden… atmen. Der Pfleger betätigt einen versteckten Schalter und das Bildnis eines Theatersaals schwingt zur Seite. Sie können nicht sehen, was dahinter ist, doch legt er nach und nach alle Container dort hinein, bevor sie mit einem Unterdruck-artigen Geräusch verschwinden.
Schließlich ist der Weg frei. Dallans Büro ist nicht bewacht, nicht verschlossen und menschenleer, doch anders als bei Tage: Sein Fenster ist das erste, welches den Blick auf mehr als reines Schwarz eröffnet. Doch es ist nicht die Skyline von Boston, welche im Dunkeln funkelt. Es ist eine Stadt im Krieg, illuminiert von flackernden Gaslaternen, erschüttert von gelegentlichen Explosionen, Artilleriefeuer. Über all dem thronen die vage zu erahnenden Lichter einer Kremlartigen Konstruktion in weiter Distanz. Ein von Kuppeln gezierter Palast.
Eine Drucktür, wie man sie eher bei einem U-Boot erwarten würde, ist neben dem Bücherregal in die Wand eingelassen. Percy nimmt eines der Bücher aus dem Regal. A Vision for a Nation that is Prepared for War von Philip Pullman (1936). Dahinter ist ein weiteres Buch. Eugenics: The American Struggle against Human Evil von W. E. B. Du Bois (1900) - er zieht auch dieses hervor und kann in mittlerweile 30cm Tiefe noch ein Buch erkennen. The Lion-In-The-Cloud von Jack Torrance (1982). Gemeinsam macht sich die Gruppe daran, das Regal freizuräumen. Nach und nach „graben“ sie einen „Tunnel“ durch Bücher hindurch, bis sich ihr Weg schließlich öffnet in einen Saal voller Regale, voller Bücher, von dem mehrere Gänge abzweigen. Die Bibliothek.
Auf dem Boden entdeckt Parcival einen weiteren Zettel. Erneut in gedruckter Schrift darauf das Symbol. In der Ferne ist das Tippen einer Schreibmaschine zu vernehmen. Percy greift eines der Bücher aus dem Regal. The Last Day of Forever von Kaitlyn Ewing (1971). Daneben ein seltsames russisches Werk Любознательный пионер-ленинец на тракторном заводе имени Ф. Э. Дзержинского.DIE FABRIK BLEIBT DER DREH- UND ANGELPUNKT DES KRIEGES
Wie sollen sie hier nur jemals Wildes Desiderat finden? DAS ORIGINAL LÄSST CASTAIGNE NICHT AUS DEN AUGEN, AMBROSE MUSS HILDREDS STAMMBAUM ZU DIESER KOPIE UMARBEITEN
In Ermangelung einer Alternative macht Parcival den Vorschlag, dem Tippen zu folgen. Es ist unklar, woher das seltsam gedämpfte Licht stammt, das die Gänge erhellt. Es scheint, als würde es direkt aus den Regalen bluten. Gelegentlich stolpert die Gruppe über einen Seitentrakt, der zerstört scheint, vom Zahn der Zeit benagt, von Wasserfluten ertränkt oder als Lagerstätte genutzt, inklusive einer kleinen Feuerstelle, in der erloschene Papierasche glimmt und um die herum immer noch die kleinen Knochen von Nagetieren knacken, wenn sie unter dem Fußsohlen zerspringen.
Das Tippen wird lauter. Und schließlich öffnet sich der Weg auf eine Empore, die den Blick auf eine größere, von Regalen umrahmte Freifläche eröffnet, welche über und über von einzelnen Blättern bedeckt ist. Mehr als 100 Quadratmeter müssen es sein, dicht beschrieben mit sinnlos aneinandergereihten Buchstaben, doch gemeinsam ergeben sie, trotz einiger verbleibender Lücken, ein visuelles Schrift-Bild Kunstwerk.
Das Z̵ė̷i̵chen.
Selbst Percy sieht es nunmehr, nach all den Jahren.
Mit fiebriger Energie malträtiert der Urheber dieser literarischen Monstrosität seine Schreibmaschine. Es ist Roger Carun. Ein fanatisches Glimmen liegt in seinem Blick, als er die Gruppe bemerkt. Doch er lässt von seinem Tun ab und wendet sich dem unverhofften Besuch zu. Es gab im Haus „Probleme mit dem Gas“, deshalb sei er zunehmend nach oben gegangen und über die Bibliothek gestolpert, welche ihm eine wahrlich unverhoffte Inspiration beschert hätte.plagiaristen, allesamt
Er will gerade ansetzen, weiterzureden, da spricht ihn Parker auf die Imperial Dynasty an. Ja, sie befände sich tatsächlich in seinem Besitz. Eine „kürzliche Neuerwerbung“, von der sich die vorherige Besitzerin nur schwer getrennt hätte.
Für einen kurzen Moment fragt sich Percy, ob er es gleich bereuen würde, doch kann er sich nicht zurückhalten und fragt, wer der Vorbesitzer gewesen sei. Carun führt ihn und die anderen zwei Regalreihen weiter. Dort liegt die Leiche von Michelle Vanfitz, der Schädel gespalten von einem Tomahawk.
Während Carun mit großer Begeisterung über die emotionalen Schwächen seiner ehemaligen Nachbarin spricht, durchsucht Parker unauffällig die Leiche. In einer Jackentasche findet er ein rotes Lederbuch, gleich jenem, welches Barbas bedruckte. Die ersten Worte sind ihm wohl bekannt:
Along the shore the cloud waves break
The twin suns sink behind the lake,
The shadows lengthen
In Carcosa.
Es ist das Stück. Parker packt das Buch schnell weg und nimmt sich das Tomahawk, gerade als Percy Carun fragt, ob sie die Imperial Dynasty von ihm bekommen könnten. Als er die Waffe in Parkers Hand sieht, wirkt dieser erst enttäuscht und wütend, doch sieht dann schnell ein, dass für ihn die „Kunst vor dem Erbrecht“ stünde. Er hätte ohnehin eine Kopie der wichtigsten Teile angefertigt. Insofern könnten sie das Original ruhig haben, sofern sie ihn in Ruhe ließe.
Er warnt sie noch vor dem Papierlöwen, der die Gänge der Bibliothek des Nachts durchstreifen würde. Tatsächlich ist es mittlerweile dunkler geworden, doch abgesehen von einigem Rascheln in der Distanz verläuft der Rückweg ereignislos.
Wilde erwartet sie bereits ungeduldig in Dallans Büro, doch Percy besteht darauf, zuerst selbst einen Blick in das Buch zu werfen.
Möge seine Wohltat auf unser Bemühen scheinen, dieses Land durch seine Hand gereinigt werden. Gewappnet gegen die wachsende Fäulnis in den Köpfen der Menschen, blühend in schöner Unschöpfung. Der Erste, der Letzte, der Einzige, der Keine. Der Eine.
Ein Foliant mit losen und vergilbten Seiten. Ein komplexer Stammbaum, der vorgibt, eine königliche Blutlinie von Carcosa bis New York City und darüber hinaus zu verfolgen. Es sind über tausend Namen enthalten. Castaigne, Labolas, Barbas, Samigina, Carun und so viele andere. Sie sind alle dort. Und selbst die Gruppe. Rabel, Thal, Lutece, Wilson. Mit feinen roten Linien sind sie auf die eine oder andere Art verbunden mit dem großen Ganzen.
Nach der Übergabe des Buches und einem grausigen Ringkampf zwischen Wilde und seiner Katze, führt der kleine Mann die Agenten durch zuvor definitiv nicht vorhandene Gänge, weiter und weiter voran, zum linken Flügel des dritten Stocks, anders aber doch ähnlich im Vergleich zum Tag, hinan zu jener Audienz, die sie so dringend ersuchten.
Und dort sitzt er. Bael, auf einem Thron aus hunderten durchnässten Telefonbüchern, neben sich ein alter Fernsprecher. Er ruft Anweisungen in den Apparat.MEMO: IHNEN ERKLÄREN, WAS JETZT PASSIERT
Nein, sie ist in der Villa, aber Lundine muss sie erst bauen. Schick Asa.
VON DER HYGROMANTEIA BIS ZUM ENDE DER WELT - ES SCHEINT, ALS WÄRE ALL DAS MEIN WERK.
Doch schlussendlich wendet er sich den Agenten zu und beginnt zu erklären. Alles, was sie zu wissen glauben, ist falsch, und erst jetzt haben sie einen Einblick in die Welt bekommen, wie sie wirklich ist.
Er sammelt es. Ich glaube, er trinkt es.
TATSÄCHLICH VERKLEINERTE SICH SCHLICHT DIE WELT UM MICH.
Das Stück steht im Zentrum der Dinge. Alle Ereignisse, Menschen und Orte gehen von ihm aus und nicht umgekehrt. Es ist ein Ouroboros, der die Welt ausspuckt und verschlingt. Hat man dies erkannt, gerät man unter die Aufmerksamkeit und den Einfluss des Königs in Gelb. Dann gibt es nur einen Ausweg: durch ihn hindurch.
Sag Ambrose, er soll jetzt das Telefon schicken. Nein, er hat viele davon.
RAUM, ZEIT UND IDENTITÄT SIND LÜGEN.
Nach Carcosa. Carcosa ist kein Ort, den man vom Krankenhaus aus erreichen kann. Das Krankenhaus ist wie eine Fliegenfalle, die verlorene Seelen einsammelt. Die Agenten müssen sich aus der Nachtwelt befreien und andere Wege finden, um von der "echten" Welt der Erde nach Carcosa zu gelangen. Wenn die Zeit reif ist, wird sich die Realität so gestalten, dass ein solcher Transit möglich ist.
Zwanzig Kinder. Lasst sie alle im Wasser.
NUR CARCOSA IST REAL.
Aber zuerst müssen sie aus dem Krankenhaus entkommen. Er kann ihnen helfen, doch sie müssen ihm vertrauen und folgen. Sie zögern nicht lange. Bael erhebt sich von seinen Thron und verlässt den Raum. Die Agenten folgen ihm. Er führt sie nach unten, durch das Dorchester, seine Heizungskeller und durch ewig verwobene Art Decor-Gänge vorbei an einem Mann, der in einer Silberrobe durch einen der Seitengänge an ihnen vorbeistürmt, was er nur mit einem lapidaren Hinweis darauf, dass Lundine seinen Weg schon finden werde, kommentiert, hinein in einen Theatersaal.
Mehrere Hundert Plätze sind besetzt von ihm Halbdunkel nur zu erahnenden Gestalten besetzt. Doch die erste Reihe ist leer. Bael heißt ihnen Platz zu nehmen und sich nicht umzudrehen. Preston tut es trotzdem. Direkt hinter ihm sieht er seine Schwester platziert. Ohnehin von den Geschehnissen im Dorchester sichtlich mitgenommen, steht er von seinem Platz auf und versucht, wider der gezischten Warnungen von Bael, nach ihr zu greifen. Er berührt sie und sie verschwindet. Zurück bleibt nur ein rötlicher Nebel, der aus einem Loch in ihrem Sitzplatz zu sickern scheint.jeder stuhl ist stets besetzt
Dann beginnt das Stück. Parker versucht bestmöglich, alles um ihn herum zu ignorieren, doch Bael heißt ihm, einzig auf die Bühne zu blicken, wo ein kleiner Clown, der Percy wohlbekannt ist, zu einem monotonen Trommelschlag zu tanzen beginnt, während er einen Papierdrachen durch hinter sich durch die Luft zieht.
Flüsternd erklärt Bael, dass der Tanz die Entstehung des Stücks widerspiegelt. Eine Person findet die Flasche des Autors in einer Höhle und bringt sie ihm bei einer Maskerade. Der Clown ist der König, der Drache das G̷e̷lbe̸ Z̸ei̴c̶he̷n und die Bühne die Welt. Im Tanz kreiert der König die Welt aus unserem Leben. Der Tanz erschafft unsere Welt. Das G̷e̷l̶b̷e̸ ̵Z̸e̸i̴c̶h̷e̷n̴ frisst das Leben in der Welt, um den König zu ernähren.
Während er Baels Wispern lauscht, sieht Percy, wie rote Wolken von den Stühlen hinter ihm aufsteigen und einem scheinbaren Sog folgend, in Richtung des Drachen wabern, der den blutigen Nebel in sich aufzunehmen scheint.
Schließlich, mit einem letzten Crescendo endet der Tanz und der Vorhang fällt. Nun drängt Bael. Sie müssen hinter die Bühne. Gemeinsam mit Parcival zieht er den Drachen hervor, schneidet ihn auf und entfernt das Patzu-Gefäß, trinkt davon, reicht es Percy und verschwindet.
Die Flüssigkeit atmet, der Clown erwacht. Doch auf der anderen Seite des Vorhangs ist keine Bühne, kein Theater mehr. An ihrer Stelle verbleibt eine Wand. Etwas an der Perspektive des Clowns scheint falsch. Er beginnt erneut seinen Tanz, doch mit jedem Schritt wird er größer und größer.
Flucht. Nur weg von dem Clown, der Meter um Meter wächst. Der Raum hinter der Bühne ist nunmehr nur noch ein Gang, an dessen Ende eine Tür liegt. Percy versucht zu trinken und scheitert, stolpert, die Flasche rutscht ihm aus der Hand, doch Parcival ergreift sie und trinkt. Das atmende Gebräu schmeckt wie flüssige Asche. Doch wenig Momente später verschwindet auch er. Parker, Preston und Percy rennen weiter, während sich der Gang verformt. Die Decke verliert an Kontur und wird Transparenz, gibt den Blick frei in einen Ballsaal voller tanzender Gestalten. Percy nimmt die Flasche auf und trinkt, diesmal mit Erfolg.
Er wirft Parker die Flasche zu und bevor er verschwindet, sieht er, als würde er in ein Aquarium blicken, Asa Daribondi hinter einer gläsernen Wand, neben ihm aufgedunsene Kinder, wie er Parker applaudiert, während er voranrennt, weg vom Clown und zu trinken versucht und ihn dann fallen lässt. Preston kann ihn gerade noch stoppen, während er auf die mittlerweile 8 Meter große Erscheinung hinter ihnen zurollt. Er trinkt, wirft Parker das Gefäß zu und verschwindet. Nur noch knapp vor seinem Verfolger gelingt es auch ihm, das Patzu zu verzehren.
Jenseits einer unüberwindbaren Weite sieht er einen Ballsaal und Hunderte von maskierten Feiernden. An der Seite steht allein eine Frau in einem blauen Kleid und trägt eine Katzenmaske. Sie bemerkt Parker und winkt ihm zu. Es ist Abigail Wright.
Die Agenten wachen auf, geweckt von einer kratzigen Schellackplatte. Parcival betrachtet die rotierende Scheibe im Plattenspieler. „Whatever happened to Abby“ von Phil Heart and the Heart Heps. Sie sind in einem leeren Haus. Auf dem Boden prangt das Siegel von MALPHAS, Visitenkarten einer Immobilienmaklerin, Patricia McSwain liegen auf dem Esstisch.MALPHAS DIENT DURCH IHRE ABWESENHEIT
Preston ist am Ende. Parker versucht ihn wieder aufzubauen, mit begrenztem Erfolg. Percy und Parcival gehen in Nachbarzimmer, um die beiden allein zu lassen, da hören sie eine Spieluhr. Ein kleines Ding, etwas über 0,6 Meter groß, bestehend aus einem Messinguhrwerk, Rädern und den zerbrochenen Überresten einer Porzellanpuppe. Es kann nicht sprechen, aber sein Mund klappert auf und zu, während es auf zwei ungleichmäßigen Rädern wackelt. Seine Arme drehen sich, während es sich bewegt. Die Arme sind in einer Kreuzigungspose fixiert, und die Finger sind einfache, in Porzellan geschnitzte Kurven ohne Nähte. Zwischen ihnen steckt eine Nachricht. Ein dickes Stück cremefarbenes Briefpapier, an drei Stellen gefaltet. Auf der Vorderseite prangt der Schriftzug "HOTEL BROADALBIN", darunter in feinen Lettern Gerard Michael Lutece (Agent Parcival), auf der Rückseite, in der gleichen ausgefallenen Schrift mit roter Tinte, ist ein kurzes Gedicht zu lesen:
Find JAYCY LINZ at HOTEL BROADALBIN
Go now,
Find the hotel,
the labyrinth,
the author,
his bottle,
The city,
the lake,
its shadow,
the battle,
Then, the party,
the dance,
the girl in blue,
the one singing,
“Nothing is true,
except out is through”
Love and kisses,
Abby
NUNMEHR, ENDLICH, ÜBERQUEREN SIE DIE BÜHNE