Das mit dem Verschwinden ist ziemlich schwierig. Ignoriert man die Klarstellung seitens CGL, dass damit nur das Verschwinden bei Eintritt des Todes gemeint ist (z.B. da diese Korrektur nie auf deutsch erschienen ist), stellt sich für mich immer noch die Frage, wie man darauf kommt, dass das Verschwinden einer Teleportation gleich käme.
1. Das Straßen Grimoire stellt ausdrücklich klar, dass es keine Teleportation und keine Widerbelebung von Toten in der Welt von Shadowrun gibt. Das gilt mMn solange, bis spätere Veröffentlichung der 5. Edition das explizit aufheben.
2. Die Kraft "Verschwinden" schreibt an keiner Stelle, dass eine räumliche Bewegung möglich ist. Nur, dass die Pixie/der Critter von einem Moment auf den nächsten nicht mehr da ist.
3. Es wird laut Fluff-Text von einigen Forschern lediglich spekuliert, dass der Ort an den sie verschwinden eine Metaebene sein könnte - NICHT, dass sie tatsächlich zu einer Metaebene verschwinden.
4. Es wird nur erläutert, dass die Pixie/der Critter nicht erst in den Astralraum wechseln muss, um wieder im Realraum aufzutauchen, sondern direkt in einem der gewünschten Räume auftaucht. Postionsänderungen (ob relativ oder absolut), sind dort nicht beschrieben.
mMn verschwindet die Pixie von einem exakten Ort ihres Bezugssystems, und kann auch nur an diesem Ort des Bezugssystems wieder auftauchen. Wenn sie im Realraum verschwindet, taucht sie im Realraum an der selben Stelle auf. Wenn sie im Astralraum verschwindet, taucht sie an der gleichen Stelle im Astralraum auf.
Ja, das bedeutet, dass ein Runner mit der Wissensfertigkeit Feenwesen o.Ä. ruhig am Verschwindiort campen darf, um ihr eins beim Auftauchen über den Latz zu knallen.
Ja, das heißt auch, dass ein Runner, der eine Pixie tötet, keinerlei Rechtsfolgen zu befürchten hat, da es bei Erfolg keine Leiche mehr gibt (Ausgenommen: Videobeweis).
Ja, das heißt, dass der SL sich überlegen muss, was passiert, wenn da plötzlich was steht, wo die Pixie auftaucht.
Wir würden dazu der Pixie einfach Schaden in Abhängigkeit der Strukturstufe/Objektwiderstand/Konstitution des Objekts zufügen und gucken ob sie stirbt. Überlebt sie, hat sie das Material verdrängt und hängt im Objekt fest. Ggf. geht dadurch das Objekt dann kaputt und die Pixie stirbt an Spätfolgen oder muss sich überlegen, wie sie sich aus dieser Situation befreit. Der SL sollte eigentlich ausreichend Mittel parat haben, um zumindest erzählerisch game-breaking Szenarien vermeiden zu können.
EDIT: Die Pixie kann also lediglich wählen, auf welcher Ebene sie auftaucht, nicht aber WO sie auf der Ebene auftaucht. Das wird mMn durch den Ort, an dem die Kraft angewendet wird festgelegt. Da Real- und Astralraum bijektiv zu sein scheinen, würde ich den Ort des Verschwindens für das Auftauchen je nach Ebene übertragen.
EDIT2: Das Problem in eurer Runde sind mMn nicht die Regeln, sondern der Spieler. Klingt für mich nach einem Powergamer, der mehr Zeit mit Regeln optimieren als mit Fluff verstehen verbringt und jetzt einfach nur "Gewinnen" will (wie auch immer das in einem PP gehen soll). Die Regeln gerade zuziehen und klarzustellen, was RAW/RAI geht und was nicht, ist das eine. Wichtiger ist es den Spielstil zu diskutieren und sich zu überlegen, ob es auf Dauer Freude bereiten wird, stets durch Exploits alles im Alleingang platt zu machen und den Rest der Gruppe gelangweilt in den Schatten zu stellen (pun intended). Ein Weg wäre die Pixie ständig durch verlockende Megabattles vom eigentlichen Auftrag wegzulocken und die Runner die Story spielen zu lassen, während die Pixie zum 100 mio.-sten Mal Horden von 08/15 Schergen wegphasert. Entweder der Spieler liebt genau das und stört das Spiel nicht mehr, oder er wird sein Charakterkonzept anpassen und vernünftig spielen, um auch mal der Plot-Held zu sein.
Bearbeitet von SuperMarauderGirl, 02. August 2021 - 11:31 .