Mal eine ganz ketzerische Idee. Ich habe immer wieder das Problem oder besser gesagt es nervt mich und meine Spieler, dass die Attribute so abgekoppelt von den Fertigkeiten sind. Theoretisch kann ich über den Kurs einer Kampagne einen Bauerntrampel ohne jegliche Schulbildung mit Intelligenz und Bildung sagen wir je 30 spielen. Der dann aber im Verlauf ein paar glückliche Proben auf eine Wissensfertigkeit, sagen wir Geschichte hat und dadurch ein paar Steigerungswürfe bekommt, die auch noch gut laufen. Und am Ende steht er auf einmal mit dem Geschichtswert von sagen wir 75%. Hat aber immer noch ne Bildung von 30. Rein regeltechnisch ist das ja möglich. Startwert von 05% und das typische darf ich auch mal würfeln ob mir was dazu einfällt. Und der Wurf ist ein 03. Peng und Check gemacht. Ende des Abenteuers Steigerungswurf und mit Glück mal eben 10 Punkte drauf. Und so läuft es noch 3 oder 4 mal. Und schon kann der Wert in den 30ern oder gar 40ern sein. Und ab da nutzt er natürlich immer häufiger den Skill und steigert ihn noch weiter und hat aber niemals ein Buch angefasst.
Und um das Beispiel auf die Spitze zu treiben hat man vielleicht auch noch einen Historiker in der Gruppe mit einer Bildung von 85 und einem Startwert in Geschichte von 70, der bei den Würfen auf Geschichte und eventuellen Steigerungswürfen die ganze Zeit Pech hat und am Ende mit 72 da steht.
Mir ist klar, dass schon extrem wäre und man in so einem Fall halt es auch rollenspieltechnisch umsetzen könnte und sollte. Der Charakter fängt halt an immer öfter in Geschichtsbüchern zu schmökern und so weiter. Aber es bleibt die Tatsache, dass es möglich ist.
Oder anderes Beispiel die Klassiker Werfen, Springen, Klettern, Schwimmen. Meist kaum oder nur minimal bei der Erschaffung bedacht und dann hat man den Soldaten der ne Handgranate in ein offenes Fenster in 5 m Entfernung werfen will und dafür nen Wert von 20% hat. Da das murks ist gesteht man dann alternativ einen Geschicklichkeitswurf zu aber benötig dafür nen schweren Erfolg. Bei Geschicklichkeit 80 also dann wenigstens 40%. Der Pferdefuß ist aber, hier gibts dann keinen Check für den Skill. Also keine Steigerung. Also bleibt das ganze so.
Mein Gedanke wäre also: Warum nicht (wie es ja fast alle anderen Systeme machen) das Attribut und den Skill kombinieren. Meine Idee wäre, wenn man eine Attributsprobe macht, dann halbiert man den Fertigkeits- und den Attributswert jeweils und addiert sie aufeinander. Damit würde ein Character mit einer einer gewissen Bildung oder Geschicklichkeit auch immer eine gewisse Chance haben etwas zu schaffen. In dem Wurf-Beispiel hätte der Soldat jetzt eine Probe gegen 50% zu machen. Und der Depp und der Historiker mit fast gleichen Geschichtswerten hätten Effektiv Werte von 53% für den Deppen und 76%.
Ist dann etwas mehr Rechnen, zugegeben aber auch nicht schlimm wie ich finde. Außerdem könnte man damit auch je nach Situation verschiedene Kombinationen zulassen. Normalerweise würden Wissensfertigeiten eher auf Bildung oder Inteligenz gehen, aber es mag ja auch Situationen geben, wo es mal anders ist. Medizin z.B. Geht es um Diagnostik oder das Wählen des richtigen Gegengiftes oder Medikamentes dann wäre es IN oder BI. Soll aber die Kugel aus dem Arm geholt werden dann vielleicht doch GE.
Und gleichzeitig erlaube oder untersage ich eh bestimmte Proben auf Basis des Fertigkeitenwerts. Wer keine Ahnung von Medizin hat braucht nicht würfeln um den Blinddarm raus zu operieren. Fertig. Und wer kein Spanisch spricht wird mit seinem Wurf auf den Grundwert von 1 maximal 3 einzelne Worte erkennen aber keinen Text lesen oder eine Unterhaltung führen können. Und lernen wird er daraus auch mal ganz ehrlich nicht viel. Sollte er aber ein Wörterbuch dabei bemühen so könnte er in der Tat was draus lernen. Oder im Fall unseres Geschichtsdeppen am Anfang. Ja, für eine Probe hätte er am Anfang eine wesentlich bessere Chance. Nicht 5% sondern 18%. Aber ich limitiere halt auch das was er überhaupt erreichen kann. Bararossa war glaube ich ein deutscher Kaiser. Aber da ist auch Ende. Und nen Steigerungswurf gibt es dafür auch nicht. Sollte er aber den alten Geschichtswälzer von Opa zu Rate gezogen und darin gesucht haben. Bekommt er 1. nen Bonuswürfel, 2. kann er zumindest grobe Fakten herausfinden und 3. darf er durchaus nen Steigerungswurf für Geschichte benutzen. (Warum ich benutzen sage? siehe nächster Absatz)
Womit ich bei meinem nächsten Punkt bin. Steigerungswürfe und Checks. Auch hiermit stehe ich mittlerweile auf Kriegsfuß. Warum soll der Idiot vom Anfang einen Steigerungswurf bekommen nur weil er sich an ein obskures Detail erinnert hat was er mal irgenwann gehört oder gelesen hat. Und wieso bekommt der Historiker der Stunden über Buchern verbringt aber am Ende seinen Wurf versaut jetzt keinen Steigerungswurf. Ich liebäugele dahingehend, das ganze mit den Checks abzuschaffen und stattdessen bekommen die SCs pro Stunde Spielzeit (real) und pro Woche Downtime (In Game) einen Steigerungswurf. Allerdings muss dann auch erklärt werden warum der für einen Skill benutzt wird. Waren sie also in der Bücherei sind Wissensfertigkeiten sicher möglich. Wird in der Downtime Zeit aufs Fechttraining verwendet nur zu. Ein einzelner Wurf auf Geschichte mit dem man sich an was erinnert hat? Nö. Und ja, ich weiß, dass ich das nach vielen Steigerungswürfen anhört. Aber ich will auch den Würfel für die Punkte runter setzen. 1w10 ist einfach viel zu viel. Das kann solche Sprünge machen. Lieber eben mehr Steigerungswürfe aber dafür 1w4. Und es würde auch die ganzen sinnlosen Würfeleinen unnötig machen. Alle würfeln nochmal auf verborgenen erkennen, damit sie auch ne Chance auf ne Steigerung bekommen. Würg.
Ich weiß ich schlage hier grundlegende Änderungen des Regelsystems vor. Aber mir geht es halt darum mal Meinungen dazu zu hören.